Mit einer dreisten Betrugsmasche haben Unbekannte die Geschäftsführerin einer Münchner Firma um rund 366 000 Euro geprellt. Bereits im April hatten wahrscheinlich die gleichen Betrüger einen Trojaner auf den Server des Unternehmens geschmuggelt – mit einer fingierten Einladung per E-Mail. Das flog auf, ein Kollege der 37-Jährigen erstattete Anzeige. Ob die Schadsoftware danach nicht vollständig entfernt oder eine neue installiert wurde, ist unklar. „Auf jeden Fall konnten die Täter den E-Mail-Verkehr der Firma verfolgen“, sagt Michaela Neueder, Vize-Chefin beim Kommissariat für Betrugsdelikte. So bekamen sie mit, dass die 37-Jährige ihre privaten Überweisungen von der E-Mail-Adresse der Arbeit aus in Auftrag gibt. Ab August fingen die Cyberdiebe an, E-Mails zu fälschen und im Namen der Geschäftsführerin Zahlungsanweisungen an deren Vermögensverwalter zu schicken. Erst als dieser eine Nachfrage zu einer Überweisung in Höhe von 160 000 Euro hatte – die die Betrüger in Auftrag gegeben hatten – flog der Schwindel auf. Auch in Münster verlor ein Mann mit dieser Masche einen ähnlichen Betrag. Das Geld der Opfer wurde auf das Konto eines 52-Jährigen in Münster überwiesen. Der Mann, der als Finanzagent arbeitete, muss sich wegen Geldwäsche verantworten. Er überwies das Geld wohl in afrikanische Länder. weg