Rekordbonus für Stadtwerke-Mitarbeiter

von Redaktion

Die Stadtwerke blicken auf ein positives Geschäftsjahr 2018 zurück. Der Umsatz stieg deutlich von 7,2 auf 8,3 Milliarden Euro, der Gewinn konnte stabilisiert werden. Erstmals erhalten alle Stadtwerke-Mitarbeiter eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 2000 Euro.

VON KLAUS VICK

Von Andalusien bis Norwegen, von Frankreich bis Polen – in Projekte zur Energiegewinnung investieren die Stadtwerke München (SWM) nicht nur auf lokaler Ebene. Seit Langem hat der Konzern sein angestammtes Geschäft um neue Standbeine im regenerativen Sektor erweitert. Insbesondere die Offshore-Windparks haben laut SWM zum positiven Wirtschaftsergebnis beigetragen.

Manchmal führt diese Investitionsbereitschaft aber auch zu Problemen. Zum Beispiel sind die Stadtwerke aktuell am Bau eines großen Windparks in Norwegen beteiligt. 250 Millionen Euro wollen die SWM dafür ausgeben, doch vor Ort regt sich großer Bürgerprotest. Wie sich das Projekt in Norwegen auf künftige Bilanzen auswirkt, ist noch nicht abzusehen. Die Stadtwerke sind zuversichtlich: „Es werden auch weiterhin positive Konzernergebnisse erwartet“, heißt es von der Unternehmensführung.

Zur Umsatzsteigerung 2018 haben nach Auskunft der SWM vor allem das Strom- und Erdgasgeschäft beigetragen. Die Stadtwerke hatten hier zuletzt die Preise erhöht. Der Gewinn betrug im Vorjahr 225 Millionen Euro. 2017 lag dieser zwar bei 875 Millionen Euro. Dazu hatten allerdings Sondereffekte wie die Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer beigetragen. Bereinigt um diese Sondereffekte in Höhe von 638 Millionen Euro ist das Ergebnis also stabil geblieben.

Vom Unternehmenserfolg

profitiert auch das Personal. Gut 18 Millionen Euro nehmen die Stadtwerke in die Hand, die rund 9000 Mitarbeiter erhalten einen Sonderbonus von je 2000 Euro. So hoch war die Erfolgsbeteiligung noch nie in der Geschichte der Stadtwerke. Tarifangestellte erhalten zudem zusätzlich eine Prämie von zwei Prozent ihres jeweiligen Brutto-Jahresgehalts.

Erklärtes Ziel der SWM bei den Preisen für ihre Privatkunden ist es nach Angaben des Unternehmens, zu den günstigsten Grundversorgern in den zehn größten deutschen Städten zu gehören. Im Preisvergleich für Strom, Erdgas und Trinkwasser ist dies laut SWM wieder gelungen. „Und das, obwohl München in fast allen Bereichen die mit Abstand teuerste Stadt ist, wie zum Beispiel bei Mieten und Immobilienpreisen.“

Die Investitionen lagen 2018 mit 787 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau von 2017. Laut Wirtschaftsplan werden die SWM bis 2022 rund sechs Milliarden Euro in ihre Zukunftsprojekte investieren. Betroffen sind alle Unternehmensbereiche, von den erneuerbaren Energien über die Energie- und Wassernetze, die Bäder bis zur Verkehrsinfrastruktur (U-Bahn, Tram, Bus) oder auch den Ausbau des Glasfasernetzes für die Telekommunikation. Ein großer Batzen fließt zum Beispiel in den Umbau und die Erweiterung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor.

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