Die Preise für Wohneigentum sind in den vergangenen vier Jahren explosionsartig gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Münchner Immobilienfirma Aigner, die die Entwicklung der Grundstückspreise zwischen 2014 und 2018 analysiert hat. Besonders in den zentralen Stadtvierteln Lehel, Glockenbachviertel und Maxvorstadt zeigt die Kurve steil nach oben. Teilweise haben sich hier die Durchschnittspreise binnen vier Jahren verdoppelt.
Spitzenreiter ist die Liebigstraße (Lehel), wo der Preissprung von 9500 auf 21 500 Euro pro Qudratmeter (126 Prozent) besonders hoch ausfällt. In der Klenzestraße (Nähe Gärtnerplatz) und in der Westermühlstraße im Glockenbachviertel gab es eine Verdoppelung von rund 7500 auf etwa 15 000 Euro. Alles andere als ein Schnäppchen sind auch Wohnungen an der Ismaninger Straße in Bogenhausen.
Der Quadratmeterpreis Ende 2018 lag bei bis zu 17 000 Euro (Anhaltspunkt ist die Hausnummer 12). 2014 waren es 12 000 Euro. Die Mauerkircherstraße im Herzogpark verzeichnete in dieser Zeitspanne einen Preissprung von über 70 Prozent auf einen aktuellen Quadratmeterpreis von 13 700 Euro (Anhaltspunkt ist die Hausnummer 8).
Schwindelerregend ist auch die Teuerung in der Maxvorstadt. Kosteten Grundstücke in der Schellingstraße im Jahr 2014 noch 8300 Euro pro Quadratmeter (Anhaltspunkt ist die Hausnummer 58), wurden Ende 2018 rund 15 500 Euro aufgerufen. Ähnlich sieht es an der Hohenzollernstraße in Schwabing aus: auch hier ein Preissprung um 87 Prozent von 8300 auf 15 500 Euro. Die Leopoldstraße verzeichnete schon vor vier Jahren Quadratmeterpreise im fünfstelligen Bereich (10 500 Euro). Der Anstieg auf 15 000 Euro (Anhaltspunkt Hausnummer 50) fiel auf der Prachtmeile also noch vergleichsweise moderat aus.
An der Volkartstraße (Nähe Rotkreuzplatz) in Neuhausen wurde ein Preissprung um 80 Prozent von 6000 auf 10 800 Euro pro Quadratmeter registriert. Im Vergleich zu all diesen Irrsinns-Summen kann man in Solln hingegen noch relativ günstig an Wohneigentum kommen. So verteuerten sich die Preise bei der in der Villenkolonie Prinz-Ludwigs-Höhe gelegenen Friedastraße (Anhaltspunkt Hausnummer 3) von 2200 auf 3400 Euro.
Thomas Aigner, Inhaber der Aigner Immobilien GmbH, verwundert die Preisentwicklung in der bayerischen Landeshauptstadt nicht. „Grund und Boden ist nicht beliebig reproduzierbar“, sagt er. Allerdings erwarte er in den kommenden zwei bis vier Jahren keine weiteren derartigen immensen Preissprünge in Münchens Bestlagen, „sondern eher moderate Steigerungen wie zu Beginn des Jahrtausends“. KLAUS VICK