Spuck-Attacke gegen Söder

von Redaktion

Beim Frühschoppen der CSU auf dem Aubinger Herbstfest ist es am Samstag zu einem Eklat gekommen: Ministerpräsident Markus Söder wurde angespuckt. Ob ein politischer Hintergrund besteht, ist noch unklar. Er selbst reagierte unbeeindruckt.

VON LAURA FELBINGER UND STEFANIE WEGELE

Markus Söder (52) hat sich seit seinem Amtsantritt als bayerischer Ministerpräsident im März 2018 nicht nur Freunde gemacht. Das umstrittene Polizeiaufgabengesetz etwa hat viele Menschen aufgebracht. Dennoch hat wohl kaum jemand damit gerechnet, dass es auf dem beschaulichen Herbstfest in Aubing, einer CSU-Hochburg, eine Attacke gegen den Landesvater geben würde.

Samstagfrüh hatte die CSU München-West zum politischen Frühschoppen geladen – mit Söder als Ehrengast. Der betrat gegen 10 Uhr das mit rund 1000 Gästen gut gefüllte Festzelt und schüttelte zahlreichen Menschen die Hand, während er einmal quer durch die Reihen schritt. Kurz bevor Söder und sein Gefolge – darunter der ehemalige Bürgermeister und jetzige Landtagsabgeordnete Josef Schmid – die erste Reihe erreichten, streckte Söder auch zwei jungen Männern die Hand hin. In diesem Moment spuckte einer der beiden gegen Söders Brust. Nach Informationen unserer Zeitung hatten die beiden lange Haare, waren gepierct und trugen schwarze T-Shirts. Wie Besucher des Festzelts berichten, sollen sie alkoholisiert gewesen sein. Zwei LKA-Beamte schritten sofort ein und brachten die Männer nach draußen.

Die Polizei bestätigt den Einsatz: Demnach wurden die beiden jungen Männer vorläufig festgenommen und ihre Identität festgestellt. Ob ein politischer Hintergrund für die Attacke vorliegt, ist unklar. Die beiden durften nach der Festnahme jedenfalls wieder gehen. Zunächst kursierten Informationen, dass sogar der Staatsschutz in der Sache ermittle – das bestätigte sich aber nicht.

Einem Statement der Staatskanzlei zufolge verzichtet Söder auf eine Anzeige. Der Ministerpräsident habe den Vorfall vor Ort selbst gar nicht registriert. Gäste im Zelt hatten den Eindruck, Söder habe einfach souverän reagiert – gemäß dem Motto: „So etwas muss man einfach ignorieren.“

Trotz der Spuck-Attacke hat sich Söder am Samstag demonstrativ nicht die gute Laune verderben lassen. Er hielt eine Rede im Bierzelt und machte nach seinem Besuch noch Fotos mit den Angestellten. Und Josef Schmid sagt: „Als Gastgeber ärgere ich mich natürlich über den Zwischenfall. Aber die Stimmung im Zelt war trotzdem super.“

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