Keine S-Bahn zum Flughafen

von Redaktion

Der Freitag war ein echter Härtetest für die Passagiere der Münchner S-Bahn. Von Donnerstagnacht bis Freitagnachmittag war der Flughafen vom Zentrum aus nicht mit der Bahn zu erreichen – ausgerechnet am mittleren Wiesn-Wochenende, an dem besonders viele Gäste in die Stadt strömen.

VON ASTRID STINGLWAGNER, LISA KRETZSCHMANN UND MARC KNIEPKAMP

Kunden der Münchner S-Bahn sind Störungen in Serie gewöhnt. Erst am Donnerstag hatte das Chaos auf der Stammstrecke dafür gesorgt, dass auf einigen Linien der Zustieg nicht mehr möglich war (wir berichteteten). Jetzt legte eine Stellwerkstörung den Verkehr zwischen Flughafen und Innenstadt lahm.

Die Sperrung am Flughafen begann am Donnerstag gegen 22.40 Uhr. Die Bahn meldete die Stellwerkstörung am Terminal – weder die S1 noch die S8 konnten den Flughafen mehr erreichen. Die Bahnen der S8 aus Richtung München Ost endeten in Ismaning, die Bahnen der S1 in Neufahrn, der Flughafenexpress aus Regensburg wendete in Freising.

Vor Ort wurde ein Schienenersatzverkehr – zunächst mit Taxis – eingerichtet. Dabei spielten sich teils chaotische Szenen ab, etwa wenn Fahrgäste darüber uneins waren, wer denn nun in eines der Taxis steigen durfte.

Am Donnerstagabend rechnete die Bahn noch damit, die Störung werde „bis etwa 6 Uhr“ dauern. Doch laut einem Bahnsprecher konnten Techniker das komplexe Problem nicht lösen, weitere Experten mussten ran, auch Fachkräfte des Stellwerk-Herstellers. Bis zum frühen Freitagabend wurde weitergewerkelt, um 18.30 Uhr meldete die Bahn schließlich, dass die technische Störung behoben sei. Bereits seit 16 Uhr konnten erste Züge den Flughafen erreichen. Im Stundentakt pendelte eine S-Bahn zwischen Ismaning und Flughafen Terminal. Der Flughafen-Express aus Regensburg verkehrte ebenfalls stündlich über Freising. „Damit ist der Flughafen wieder im 30-Minuten-Takt per Schiene erreichbar“, so ein Bahnsprecher. Am Abend sollte der Zugverkehr schrittweise wieder anlaufen. „Am Samstag wird die S-Bahn wieder regulär fahren“, lautete die optimistische Prognose der Bahn.

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