E-Scooter: Mehr Spaßgerät als Fahrzeug

von Redaktion

E-Scooter gehören mittlerweile fest zum Stadtbild in München. Die Diskussionen zwischen Gegnern und Befürwortern sind aber noch lange nicht beendet – auch, weil es viele Probleme gibt. Die Kreisgruppe München des Bund Naturschutz (BN) hat deshalb im August und September 3000 Münchner zum Thema E-Scooter befragt.

„Bislang sind die Scooter noch Gaudi-Vehikel und stellen noch keinen Beitrag zur Verkehrswende dar“, sagt der stellvertretende BN-Geschäftsführer Martin Hänsel, der die Studie gestern vorstellte. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

• Die Nutzer: Der Großteil ist mit 19 bis 35 Jahren recht jung, 66 Prozent sind männlich.

• Die Nutzung: Die meisten Nutzer fahren circa einmal im Monat mit einem E-Scooter, als überwiegendes Verkehrsmittel nutzen es nur zwei Prozent der Befragten. 60 Prozent und damit der Großteil nutzen die E-Scooter in der Freizeit, immerhin knapp 50 Prozent für Wege zum ÖPNV, nur gut 20 Prozent für den Weg zur Arbeit. Nur 20 Prozent sind vom bisherigen Hauptverkehrsmittel auf E-Scooter umgestiegen. Nur knapp über 20 Prozent sehen E-Scooter als wichtig für den lokalen Klimaschutz.

• Unklarheiten: Die Studie bestätigt, dass es noch immer erheblichen Informationsbedarf gibt. So wussten beispielsweise über 50 Prozent nicht, dass das Abstellen nur auf Gehwegen erlaubt ist. 40 Prozent dachten fälschlicherweise, das Fahren auf Grünflächen sei erlaubt.

• Unsicherheiten: 40 Prozent der Münchner, die E-Scooter nicht nutzen, sehen diese als Risiko und nicht als Chance.

• Ärgernisse: 70 Prozent der Befragten stört es, dass die Scooter Gehwege blockieren, über 60 Prozent sorgen sich um die Überflutung des Straßenraums, über 50 Prozent sehen eine Gefahr in zu leisen Motorgeräuschen.

• Wünsche und Forderungen: Blinkanlagen für Sharing-Scooter wünscht sich mit 70 Prozent die Mehrheit der Befragten. 65 Prozent wollen mehr Platz im Straßenraum und knapp 60 Prozent sind für eine Helmpflicht. Für eine weitere Drosselung der Geschwindigkeit sind knapp 50 Prozent. 40 Prozent der Befragten wünschen sich Autoparkplätze als Abstellmöglichkeit und knapp über 20 Prozent eine eigene Fahrspur.

„Die Stadt muss gemeinsam mit den Anbietern noch stärker für eine stadt- und umweltverträgliche Umsetzung sorgen“, Denkbar wäre laut Hänsel eine Einbindung ins Preissystem des MVV, „sodass die Fahrgäste kostenlos E-Scooter fahren können.“ NINA BAUTZ

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