Die Rathaus-FDP unternimmt erneut einen Vorstoß, dass in München die gelbe Tonne für Plastikmüll eingeführt wird. In einem Antrag fordert die Fraktion, dass diese Wertstoffbehälter in den Bezirken Neuhausen-Nymphenburg, Moosach, Feldmoching-Hasenbergl und Milbertshofen-Am Hart getestet werden. Ziel sei es, eine höhere Recycling-Quote pro Einwohner zu erreichen. Diese liegt nach Erkenntnissen der FDP in München nämlich weit unter dem Bundesdurchschnitt.
Die bisherigen Bemühungen der Liberalen um die gelbe Tonne – auch die Bayernpartei hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen – waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Das Kommunalreferat, Dachbehörde des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM), hält den Aufwand in Relation zum ökologischen Effekt für zu groß. Studien würden belegen, dass in Städten, in denen es die Tonne gibt, die Quote an Fehleinwürfen sehr hoch sei. Zudem bräuchten die Tonnen Platz, der in Wohnanlagen oft nicht vorhanden sei. Ein weiteres Gegenargument: Weil die Behälter separat geleert werden müssten, hätte dies weiteren Lastwagenverkehr zur Folge.
In München wird der Hausmüll im Drei-Tonnen-System sortiert. Es gibt eine graue Tonne für nicht verwertbaren Abfall, eine blaue für Papier und Pappe sowie eine braune für kompostierbare Abfälle. Kunststoff-, Glas- und Metallabfälle sind bei den 1000 auf das Stadtgebiet verteilten Wertstoffinseln zu entsorgen. Einen Weg, den sich in der Realität allerdings viele Bürger sparen – und auch Plastik im Restmüll entsorgen. Die FDP ist darum fest davon überzeugt, dass gelbe Tonnen sehr wohl zu einer wesentlich höheren Reycling-Quote führen würden. kv