RAT DER VERBRAUCHERZENTRALE
Die Art der strategischen Kündigungen hat zugenommen – das merkt auch die Verbraucherzentrale München. „Gerade im Telekommunikationsbereich und beim Pay-TV ist das weit verbreitet“, sagt Julia Berger (36) vom Referat Markt und Recht. Wir sprachen mit ihr.
Wäre es für Firmen nicht einfacher, die alten Kunden zu belohnen und zu behalten, statt sich mit den Kündigungen zu beschäftigen?
Nein. Dies hat wohl damit zu tun, dass der Kundenmarkt übersichtlich ist: Die meisten Verbraucher haben bereits einen laufenden Vertrag, und Unternehmen versuchen, durch günstige Neukunden-Konditionen diese Verbraucher zu einem Anbieterwechsel zu bewegen. Vermutlich ist es für Unternehmen umgekehrt nicht unbedingt wirtschaftlicher, Bestandskunden zu belohnen und auf diese Weise von einem Wechsel abzuhalten, weil ein Großteil der Bestandskunden vermutlich ohnehin aufgrund von Bequemlichkeit eine Kündigung und einen Wechsel scheut.
Ihr Tipp?
Schon bei Vertragsschluss ist es ratsam, genau auf die Preisgestaltung des Vertrages zu achten. Nicht selten erhöhen sich die monatlichen Kosten nach sechs Monaten oder einem Jahr dauerhaft und zu diesen Konditionen findet dann nach zwei Jahren eine automatische Vertragsverlängerung statt, sofern nicht rechtzeitig eine Kündigung erfolgte. Möchte man nicht langfristig im teuren Vertrag stecken, sollte man sich vorsorglich die Kündigungsfrist notieren. Das ist ganz einfach.
Wie?
Im Telekommunikationsbereich erleichtert die sogenannte Transparenzverordnung eine Kündigung: Die Anbieter sind nämlich verpflichtet, auf jeder Rechnung nicht nur den Vertragsbeginn, sondern auch das Ende der Mindestlaufzeit sowie die Kündigungsfristen anzugeben.