Der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland geht unter anderem an zwei Münchner Wissenschaftler. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte gestern in Bonn dem Chemiker Prof. Dr. Thorsten Bach und dem Informatiker Prof. Dr. Thomas Neumann, beide von der Technischen Universität München, den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2020 zu. Sie erhalten jeweils 2,5 Millionen Euro.
Der Preis für Bach würdigt laut DFG-Mitteilung dessen richtungsweisende Arbeiten auf dem Gebiet der Organischen Photochemie. Diese umfasst Reaktionen und Molekülumwandlungen, die durch Licht gesteuert werden. Allerdings galt die Photochemie lange Zeit als ungeeignet, um chirale Moleküle – also Verbindungen, die sich vom Aufbau her wie die linke zur rechten Hand verhalten – gezielt herzustellen. Mit seiner Forschung hat Bach gezeigt, dass dies möglich ist.
Der Preis für Neumann zeichnet dessen Arbeiten zur effizienten Verwaltung und Analyse großer Datenmengen aus. Neumann entwickelte das Datenbanksystem „HyPer“, das sowohl Transaktionsverarbeitung mit einem hohen Anteil von Datenänderungen als auch komplexe Auswertungen von großen Datenmengen beherrscht. Auf dieser Basis konnte HyPer die weltweit schnellsten konventionellen Datenbanksysteme schlagen.
Ihr Preisgeld können die Wissenschaftler bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden. lö