Einfacher, übersichtlicher – und zum Teil sogar billiger – sollten die Tickets des Verkehrsverbunds MVV werden. Ganz so selbsterklärend ist der neue Netzplan des Verkehrsverbundes dann aber wohl doch nicht – zur Eingewöhnung hat die MVG Serviceteams an wichtige Knotenpunkte entsandt, um auf die Fragen der Passagiere zu antworten.
Dieses Angebot wurde rege in Anspruch genommen – etwa von der 59-jährigen Referentin Monika Zittelsberger. „Man muss sich schon erst einmal die Zeit nehmen und sich sorgfältig in den neuen Plan einlesen“, sagt sie. Zwar sei die Grafik an sich recht übersichtlich. „Trotzdem war ich mir nicht ganz sicher, ob ich alles richtig verstanden habe – da habe ich einen der Servicekräfte der MVG gefragt. Dann war aber alles klar.“
Kern der Reform war aber auch, das komplizierte Zonen- und Fahrkartensystem zu vereinfachen. Statt 16 Ringen und vier Zonen gibt’s deshalb nun sieben Tarifbereiche – die –M-Zone, die ganz München und einige angrenzende Orte umfasst, sowie sechs Zonen drumherum. Das ist zwar tatsächlich übersichtlicher als früher, allerdings im Vergleich zu anderen Großstädten immer noch reichlich verwirrend. Das merkte am Sonntag am Marienplatz etwa die Studentin Anna Rosh an. „Ich komme eigentlich aus London und lebe erst seit ein paar Monaten in München. Ich habe gerade erst den alten Plan verstanden. Jetzt kam ein MVG-Mitarbeiter plötzlich zu mir und meinte, dass ich jetzt die komplette M-Zone bezahlen muss – und nicht mehr nur zwei Ringe.“
Daran werden sich die Fahrgäste gewöhnen – ebenso wie an das neue Angebot der MVG, das mit dem Fahrplanwechsel in Kraft tritt. In Allach ist der neue Expressbus X36 zur Jungfernfahrt zwischen dem Allacher Bahnhof und dem Olympia-Einkaufszentrum aufgebrochen. Und am Romanplatz halten wieder Trambahnen.