Er ist noch keine vier Monate alt, musste aber schon einiges an Leid ertragen: Seine Besitzer haben dem Dobermann-Welpen den Schwanz und Teile der Ohren abgeschnitten. „Das soll angeblich gefährlicher aussehen“, sagt Tierschützerin Melanie S. Ihr ist in Zusammenarbeit mit der Polizei der nächste Schlag gegen die Welpenmafia gelungen. Diesmal wollte ein Serbe (31) Geld mit Hundebabys machen.
Die Tiere hatte er illegal aus Osteuropa nach Deutschland gebracht. Der Deal flog am Samstagnachmittag an der Nußbaumstraße auf. Dort traf sich die Tierschützerin mit dem Welpen-Schmuggler, der in Begleitung eines Serben (55) und eines 32-Jährigen aus dem Landkreis München gekommen war. Kontakt zu ihnen hatte Melanie S. über eine Internetplattform aufgenommen. Bevor sie sich mit den Händlern traf, informierte die Aktivistin die Polizei.
Als die Beamten dann zuschlugen, zeigte sich schnell: Die Männer konnten keine Papiere für den Dobermann-Welpen vorweisen. Etwa eine Veterinär-Bescheinigung und die Genehmigung für den Transport nach Deutschland. Die hätte es nie gegeben: Weil es sich bei Serbien um ein nicht gelistetes Drittland außerhalb der Europäischen Union handelt, wäre eine legale Einreise erst mit sieben Monaten möglich gewesen. Auch fehlte dem Tier die Tollwut-Impfung. Die dubiosen Händler hatten zudem ein Muttertier bei sich, das in Deutschland gedeckt werden sollte. Beide Hunde wurden ins Tierheim gebracht. nah