Experten der Mannheimer Polizei hatten bereits im Vorfeld des Drittliga-Spiels der Löwen gegen den SV Waldhof Mannheim (1:1) gewarnt, dass es zu Randale kommen könnte. Das Münchner Präsidium hingegen rechnete mit einem ruhigen Samstag. Tatsächlich gerieten Fans der beiden Vereine gleich zwei Mal aneinander – vor und nach der Begegnung im Grünwalder Stadion. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter auch Unbeteiligte. Die genaue Anzahl ist nach Angaben der Polizei vom Sonntag noch unklar. Auf jeden Fall waren letztlich 300 Polizisten im Einsatz. Üblicherweise sind es bei derartigen Spielen 200 bis 250.
Schon bei der Anreise prügelten sich 1860- und Mannheim-Fans. Auf dem Parkplatz Adelzhausener Berg an der A8 stoppten je ein Fan-Bus der Mannheimer und der Münchner. Bei der Toilettenanlage gerieten die Fans aneinander. Fünf Löwen-Fans wurden laut Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck leicht verletzt. Der Mannheimer Busfahrer fuhr zunächst weiter, Polizisten stoppten ihn jedoch kurz vor der Landeshauptstadt.
Nach der Partie schepperte es erneut: Als am Kolumbusplatz eine U-Bahn anhielt, in der auch Löwenfans saßen, attackierten etwa 50 Waldhof-Anhänger, die am Bahnsteig standen, die 60er. Auch Flaschen flogen. Um die Chaoten zu trennen, setzte die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Bei der Rangelei wurden nach ersten Erkenntnissen auch Unbeteiligte verletzt. Die Beamten stellten die Identität von 35 Beteiligten fest. Die Kripo ermittelt und wertet derzeit das Videomaterial aus. Womöglich waren die Fans aneinandergeraten, da die 60er eine Fanfreundschaft mit dem 1. FC Kaiserslautern pflegen, dem Erzrivalen des SV Waldhof. S. WEGELE