Zwei auf einen Schlag, das gab’s noch nie bei den Filsern. Aber auch bei dem urmünchnerischen Männerverein darf’s ab und an was Neues sein, vor allem wenn man gleich zwei so sympathische Super-Bayern aufnehmen darf: Christian Neureuther (70) und Sohn Felix (35) sind am Freitag mit Adlerflaum-Hut und Blasmusik zu Ehrenfilsern gemacht worden – wie schon zuvor Franz Beckenbauer, Markus Söder, Leopold von Bayern oder Otti Fischer.
Alles gstandene Mannsbilder und Mitglieder im Club der wichtigen Männer, die sehr gut ohne die Frauen auskommen: „Die haben wir heute ganz bewusst zu Hause gelassen“, sagt Christian Neureuther zu unserer Zeitung. „Wir haben heute einen richtigen Männertag gemacht, nur Vater und Sohn, grad schön.“ Ehefrau Miriam wacht daheim über Felix’ neues Lebensglück: Söhnchen Leo. „Ich hoffe, er schläft jetzt friedlich“, so Felix, der von den Filsern einen Mini-Hut für Leo geschenkt bekam. „Damit der auch Lust hat, ein Filser zu werden“, sagt Präsident Christian Schottenhamel. Der gedenkt auch des kürzlich verstorbenen Ehrenfilsers Joseph Vilsmaier: „Er schaut jetzt vom Filserhimmel auf uns runter.“
Auf der Bühne sieht er dann eine schrille Show: Fürs Beine rasieren blieb keine Zeit mehr – oder höchstwahrscheinlich fehlte die Lust. Und so ragen aus den hellrosa Tüllkleidchen von Josef Schmid, Christian Schottenhamel und Michael Scheublein die haarigen Haxn raus und enden in weißen Pumps. Das Publikum brüllt vor Lachen, als die drei dann auch noch „Stop in the Name of Love“ trällern. Ein Wiesnwirt, ein Landtagsabgeordneter und ein Rechtsanwalt singend als Mädelscombo auf der Bühne – das ist die Show, auf die alle an diesem Abend warten. Jedes Jahr wird die Show schriller und schöner, größer und definitiv professioneller. Heuer – passend zum Valentinstag – lautet das Motto verliebte Jungs. Und die Herzen der anwesenden Damen fliegen ihnen bei so viel Mut, Humor und Selbstironie natürlich zu. Wunderbar auch: Vinzenzmurr-Chef Alexander Brandl als Helene Fischer in XXL.
Genau das macht den scheinbar eingeschworenen Männerverein so sympathisch: Sie können über sich selbst lachen und haben keine Scheu, sich mal richtig zum Affen zu machen. Auch nicht vor über 2000 Gästen der bayerischen Hautevolee im riesigen Nockherberg-Saal. Hausherr ist Christian Schottenhamel, seit 2011 Präsident der Filser mit einer ansteckenden Leidenschaft für große Feste und schräge Auftritte. Dafür müssen seine Buam dann schon mal Pumps und Perücke tragen: „Wir sind ja schließlich ohne Frauenquote gar nicht mehr zeitgemäß“, scherzt Schottenhamel.