Bildung in München wird besser

von Redaktion

Bildung ist unsere Zukunft. Aber sie kostet Geld. Die Stadt nimmt immer mehr in die Hand. Das zeigt erste Wirkung, wie ein aktueller Bericht beweist.

VON NINA BAUTZ

Wie ist es um die Bildungschancen der Münchner Kindl bestellt? Antwort: Immer besser! Die Stadt investiert mehr in Bildung. Ein Indikator: 2016 hatte das städtische Referat für Bildung und Sport 1,3 Milliarden Euro zur Verfügung, heuer sind es 1,7 Milliarden Euro. Und der gestern vorgestellte Bildungsbericht beweist: Das Geld zeigt Wirkung. „Wir sehen, dass die Stadtratsentscheidungen und Investitionen richtig waren“, sagte Stadtschulrätin Beatrix Zurek.

Die größte Herausforderung ist, dass die Stadt immer multikultureller wird. 59,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen in München haben einen Migrationshintergrund (mindestens ein Elternteil mit ausländischer Staatsbürgerschaft oder nach 1955 zugewandert). Zurek: „Dazu zählt aber etwa auch das Kind des französischen Patentanwalts. Migrant ist nicht Migrant. Deshalb ist es wichtig, zielgerichtet zu fördern.“

Das Betreuungsproblem ist ein Dauerbrenner. Aber das Bildungsreferat ist optimistisch: Allein zwischen 2008 und 2018 ist bei Krippen-Kindern bis 3 Jahre ein Anstieg um 24,6 Prozent auf 44 312 Kinder zu verzeichnen. 38 828 Kindergartenkinder bis 6 Jahre bedeuten ein Plus von 23 Prozent. Das liegt zum einen daran, dass die Zahl der Kinder weiter ansteigt (Zuwanderung und steigende Geburtenrate), aber auch daran, dass die Stadt mehr Plätze zur Verfügung stellt. „Die Abdeckung wird immer besser, obwohl wir immer mehr Kinder haben“, sagt Beatrix Zurek.

Die frühkindliche Förderung erweist sich als größter Erfolg. Denn im Vergleich zum Bericht 2014 stieg die Betreuungsquote bei den Einjährigen um 3,7 Prozentpunkte auf 44,7 Prozent und bei den Zweijährigen um 5 Prozentpunkte auf 61,3 Prozent. Und: Je früher Kinder mit Migrationshintergrund etwa die Sprache lernen, desto größer sind später ihre Chancen. Der Anteil unter Dreijähriger mit Migrationshintergrund in Kitas ist innerhalb von drei Jahren um fünf Prozentpunkte gewachsen.

Dem Bericht zufolge treten 54,1 Prozent der Münchner Kinder ans Gymnasium über. Dieser Anteil ist seit Jahren ungefähr gleich hoch. Aber: Acht Grundschulen in Sprengeln mit einem niedrigen Sozialindex, der unter anderem wirtschaftlich schwächere Viertel kennzeichnet, weisen im Vergleich zu 2016 eine höhere Übertrittsquote auf.

Ausländische Schüler werden besser: Im Vergleich zu 2016 geben sie sich deutlich seltener (minus 9,1 Prozentpunkte) mit einem Mittelschulabschluss zufrieden, sondern machen einen mittleren Bildungsabschluss (plus 4,7 Prozentpunkte) oder das Abitur (plus 3,9 Prozentpunkte). Hier helfen unter anderem die zunehmende Ganztagesbetreuung, mehr Schulsozialarbeit und Förderstunden.

Eines ändert sich offenbar nicht: Obwohl beispielsweise immer mehr Mädchen Abitur machen (39,1 Prozent gegen 31 Prozent), gehen mehr Buben auf eine Hochschule (52 Prozent gegen 48 Prozent).

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