Grippe: Immer mehr Fälle bekannt

von Redaktion

Schwere Erkältungen, Halsschmerzen, grippale Infekte und die „echte“ Grippe Influenza: Die Wartezimmer der Münchner Ärzte sind voll. „Bei uns ist sehr viel los zur Zeit“, sagt zum Beispiel Dr. Markus Frühwein, der eine Praxis am Odeonsplatz betreibt. Zum einen gebe es sehr viele Erkrankungen, zum anderen sehr viele Fragen wegen der Ausbreitung des Coronavirus. „Die Patienten sind beunruhigt“, sagt der Mediziner. Genau diese Erfahrung macht auch Dr. Karlheinz Zeilberger in seiner Praxis in der Altstadt. Obwohl diese nicht groß ist, gab es dort in diesem Winter schon 30 bestätigte Influenza-Fälle – „das ist viel.“ Diese Einschätzung deckt sich mit den aktuellen Statistiken. Nach Angaben des städtischen Gesundheitsreferats wurden in diesem Winter bislang 6211 Grippefälle registriert. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt erst 5043. Das entspricht einem Plus von 23 Prozent. Noch deutlicher wird der Anstieg bei den Zahlen des Landesgesundheitsamtes für ganz Bayern: Seit Jahresbeginn gab es im Freistaat schon 24 962 bestätigte Influenza-Patienten. 2018 waren es bis Mitte Februar nur 16 620 – ein Anstieg um deutliche 50 Prozent. „Eine Schutzimpfung ist nach wie vor absolut sinnvoll“, sagt deshalb Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs. Vor allem bei Menschen, deren Immunsystem nicht beeinträchtigt ist, bei Personen ab 60 Jahren, bei Schwangeren oder bei Kindern, die geschwächt sind. Außerdem sind neben einer Impfung Hygienemaßnahmen ratsam. „Meiden Sie größere Menschenansammlungen, niesen und husten Sie in ein Taschentuch und zur Not in die Ellenbeuge, verzichten Sie auf Händeschütteln und waschen Sie die Hände gründlich und regelmäßig.“

Wer in Kontakt mit einem Coronavirus-Patienten oder in einer der Krisenregionen war und zudem über Symptome klagt, sollte sich nach Angaben von Dr. Markus Frühwein direkt an den Hausarzt wenden. „Aber nicht in die Praxis kommen.“ Stattdessen sollen sich Betroffene per Telefon melden. Es wird ein Beratungstermin ausgemacht, bei dem der Arzt Schutzkleidung trägt. Bestätigt sich der erste Verdacht, würden Betroffene in die Ambulanz des Münchner Tropeninstituts gebracht, wo ein Test auf Corona in einer Isoliereinheit möglich ist. Zudem gibt es ein Service-Telefon des Gesundheitsreferats: Wer Fragen zu Corona hat, kann unter der Hotline 089/23347819 anrufen.

NADJA HOFFMANN

Anstieg um 50 Prozent in Bayern

Corona-Verdacht: Arzt erst anrufen

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