Stadtsparkasse reduziert Öffnungszeiten

von Redaktion

48 Münchner Filialen nur noch halbtags geöffnet – Bank verstärkt ihr Telefonangebot

Die Corona-Krise macht sich auch bei der Sparkasse bemerkbar. Ab heute sind ihre derzeit 48 Filialen nur noch halbtags geöffnet: Montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12.30 Uhr, dienstags und donnerstags sollen die Filialen nachmittags geöffnet sein, von 14 bis 16 Uhr. Die zehn Teilzeitfilialen, die bislang nur an zwei oder drei Tagen geöffnet hatten, werden vorübergehend geschlossen.

In den vergangenen Tagen waren die Kundenbesuche in den Filialen deutlich zurückgegangen, sagt Ralf Fleischer, der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse München. „Außerdem sehen wir uns in der Pflicht, die exponentielle Ausbreitung des Virus zu bremsen und so unser Gesundheitssystem vor einem Kollaps zu schützen. Das heißt für uns: Wir setzen alles daran, mögliche Infektionsgefahren für unsere Mitarbeiter und unsere Kunden zu vermeiden.“

Um erreichbar zu bleiben, bündelt die Bank also ihre Kräfte und erhöht die Zahl der Mitarbeiter, die für Telefonanfragen erreichbar sind. „Die überwiegende Zahl aller Serviceanliegen ist zwischenzeitlich auch ganz bequem online oder per Telefon möglich“, sagt Fleischer. „Auch klappt die Beratung zu vielen Finanzfragen telefonisch oder per Video-Chat mit dem persönlichen Berater ganz unkompliziert.“ Um die Ansteckungsgefahr auch in den Filialen zu senken, werden die Kunden gebeten, nur einzeln nach Aufforderung einzutreten.

Damit beschleunigt die Corona-Krise einen Trend, der sich in der Branche ohnehin schon abgezeichnet hatte. Seit Jahren beobachten die Banken, dass sich ihre Kunden immer seltener in die Filialen verirrten. Dort erwarteten die Kunden dann eher individuelle Beratungen als Hilfe bei alltäglichen Bankgeschäften.

Die Dimension dieser Veränderung hin zu mehr Onlinebanking belegen interne Zahlen der Sparkasse: „Allein von 2018 auf 2019 ist die Zahl der Zugriffe aufs Onlinebanking von 77,5 Millionen auf 99,5 Millionen gestiegen“, sagt Fleischer. Ein Zuwachs von knapp 30 Prozent in nur einem Jahr – ohne den Einfluss der Corona-Krise. „Mittlerweile verfügen zwei Drittel unserer Kunden über einen Onlinebanking-Zugang, Tendenz steigend.“ Die Zahl der Zugriffe über die Onlinebanking-Apps sei von 35 auf 50 Millionen gestiegen. Demgegenüber stehen drastische Rückgänge bei den klassischen beleghaften Überweisungen – 18 Prozent in den vergangenen zwei Jahren.

Trotzdem werde das Bargeld nicht knapp, versichert Fleischer. Alle 220 Geldautomaten würden in kurzen Abständen befüllt. „Wir unternehmen alles, um unsere Geschäftsprozesse für die Kunden weiterhin stabil zu halten. Die technische Infrastruktur funktioniert weiter zu 100 Prozent. „Gerade in so einer Situation wie jetzt kommt es darauf an, rechtzeitig zu handeln und sich solidarisch zu verhalten.“ MARC KNIEPKAMP

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