Bereits vergangene Woche meldete das Leonhard-Henninger-Haus im Westend 25 positive von damals 40 Bewohnern einer Abteilung. Nun hat das Heim weitere Testergebnisse erhalten: Demnach sind von den insgesamt 128 getesteten Bewohnern aktuell 36 positiv, 88 negativ, vier Befunde stehen noch aus.
Bei den Mitarbeitern sind nach gestrigem Stand 19 positiv und 42 negativ getestet worden. Allerdings stehen hier noch 45 Ergebnisse aus. Geschäftsführer Gerhard Prölß ist mit dem Zeitverzug bei den Ergebnissen sehr unzufrieden: „Ich weiß, dass die Labore derzeit sehr viel zu tun haben, aber dass wir als Betreiber eines Pflegeheims da offenbar in der normalen Warteschlange stehen müssen, das geht überhaupt nicht an.“
Die positiv getesteten Bewohner werden nach wie vor im Pflegeheim versorgt. Sie sind laut Heimleitung derzeit alle fieberfrei und weisen lediglich leichte Erkältungssymptome auf. Ähnliche Symptome finden sich auch bei den positiv getesteten Mitarbeitern, die nun alle daheim bleiben. Heimleiter Frank Chylek: „Die Stimmung im Haus ist trotz der Lage gut. Die Mitarbeitenden haben die Situation verstanden und helfen sich gegenseitig.“
Derweil kritisieren Patientenschützer den Aufnahmestopp für Pflegeheime in Bayern und Niedersachsen infolge der Corona-Pandemie. Das bayerische Gesundheitsministerium hatte am Samstag verfügt, dass Alten- und Pflegeheime vorerst bis 19. April keine weiteren Bewohner aufnehmen dürfen, um weitere Ansteckungen möglichst zu verhindern. Das sei „ein Brandbeschleuniger in der Krise“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, gestern. Pflegeheimplätze würden dringend gebraucht. nba