Lebensgefahr am Badesee

von Redaktion

VON LAURA FELBINGER

Stundenlang suchten Taucher am Sonntag den Riemer See nach dem vermutlich Ertrunkenen ab – doch ohne Erfolg. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Schwimmer in dem künstlich angelegten See ertrinkt. Gegen 17.30 Uhr sah der Wachleiter der Riemer Wasserwacht einen Schwimmer, der immer wieder mit dem Kopf unter Wasser geriet. Wasserretter und ein Taucher fuhren sofort mit dem Boot zur Unglücksstelle und suchten den Bereich unter Wasser ab. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kamen hinzu – acht Taucher, zwei Helikopter. Vergeblich: Der Mann blieb verschwunden. Nach zwei Stunden wurde der Einsatz abgebrochen.

Gestern suchten weitere Taucher den See ab. Die Polizei setzte auch ein Sonar ein. Noch besteht eine geringe Hoffnung, dass sich der Mann alleine ans Ufer gerettet hat. Die Polizei hofft auf Hinweise unter 089/2 91 00. Die Wasserwacht appelliert derweil an die Baderegeln, von denen eine besagt: „Schwimme lange Strecken nie allein.“ Im Ernstfall könne man sich gegenseitig helfen.

Am Riemer See hatte es erst Anfang Juli einen gefährlichen Badeunfall gegeben. Ein 19-Jähriger, der mit Freunden schwimmen war, war untergegangen. Die Wasserwacht zog den ohnmächtigen Münchner aus dem Wasser und belebte ihn wieder. Seit seiner Eröffnung zur Bundesgartenschau 2005 gab es am See mehrere Badetote. Liegt das am tückischen Profil? Zunächst geht es mehrere Meter relativ flach ins Wasser hinein, dann wird es abrupt tiefer. Der plötzliche Abriss kann für Nichtschwimmer lebensgefährlich werden.

Im Übrigen ist es wegen des Hochwassers auch riskant, in der Isar zu baden – und deshalb in München aktuell verboten. Bootsfahren ist ebenso gefährlich, wie ein Vorfall am Großhesseloher Wehr in Pullach zeigt, bei dem die Feuerwehr drei Schlauchbootfahrer am Sonntag retten musste (siehe auch Bayern-Teil).

Artikel 7 von 11