Uhrmacherhäusl: Stadtrat bleibt hart

von Redaktion

Plan des Eigentümers, das Gebäude um ein Geschoss höher wieder zu errichten, stößt auf Kritik

Das Uhrmacherhäusl bleibt ein Zankapfel. Rathaus-Politiker jedenfalls sind erneut verärgert über das Verhalten des Eigentümers. Der hatte für den Neubau einen Antrag gestellt – mit dem Wunsch, das neue Haus zweigeschossig zu errichten. Die Stadt jedoch pocht darauf, dass das Gebäude im ursprünglichen Zustand wieder zu errichten ist.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) sagte auf Anfrage unserer Zeitung: „Ich hoffe, dass der illegale Abriss nicht mit üppigem Baurecht belohnt wird. Das wäre eine Einladung an künftige Bauherren in München, sich des Denkmalschutzes mittels Abrisskugel zu entledigen.“

Ähnliche Töne waren von der SPD zu vernehmen. Deren Fraktionschefin Anne Hübner sagte: „Es wäre absurd, wenn der illegale Abriss dazu führt, dass der Eigentümer jetzt ein Stockwerk höher bauen kann. Ich gehe fest davon aus, dass eine Genehmigung von Seiten der Stadt ausgeschlossen ist.“ CSU-Chef Manuel Pretzl schimpfte: „Der Antrag für den Neubau ist dreist. Die Stadt muss alles in ihrer Macht stehende tun, um dies zu verhindern und auf einem originalgetreuen Wiederaufbau bestehen. Illegales Verhalten darf sich nicht lohnen.“

Wie berichtet, hatte die Stadt den Eigentümer mittels Bescheid zwingen wollen, das Haus wieder aufzubauen. Doch das Verwaltungsgericht attestierte der LBK Fehler, weil sie nur den Eigentümer zur Verantwortung ziehen wollte. Gegen den Bauunternehmer, der den Abriss durchgeführt hatte, war sie nicht vorgegangenen. Juristisch ist das Thema aber noch nicht vom Tisch. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen des Vorwurfs der gemeinschädlichen Sachbeschädigung. S. KAROWSKI

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