Seit Mai laufen die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft IG Bau und den Bauverbänden – bislang ergebnislos. Die IG Bau fordert eine Lohnerhöhung von 6,8 Prozent, mindestens jedoch 230 Euro mehr im Monat. Azubis sollen 100 Euro zusätzlich bekommen. Außerdem pocht die Gewerkschaft auf eine Entschädigung für die langen Wegezeiten zu den Baustellen, die für Beschäftigte oft unkalkulierbar sind.
Was den Beschäftigten besonders sauer aufstößt: Trotz Corona-Pandemie steigerten Bauunternehmen laut Statistischem Bundesamt ihren Umsatz in den ersten fünf Monaten 2020 um 7,1 Prozent. Nach drei Verhandlungsrunden hätten sie aber immer noch kein Angebot vorgelegt. „Der Unmut auf den Baustellen wird immer größer“, sagt Karl Bauer, Regionalleiter der IG Bau Bayern.
In Bayern sind rund 160 000 Menschen im Bauhauptgewerbe beschäftigt. Nun soll eine Schlichtung den Konflikt lösen. „Sollte auch dieser Versuch scheitern, könnte die Baubranche in Bayern bald stillstehen“, warnt Bauer.
Im Münchner Merkur erzählen drei Beschäftigte, warum sie auf die Straße gehen.