Am Dienstag startet das neue Kita-Jahr. Nach den turbulenten Zeiten seit Beginn der Corona-Pandemie sollen die Kinderbetreuungseinrichtungen jetzt wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangen. Dabei helfen soll der Drei-Stufen-Plan des Freistaats (wir berichteten), den das städtische Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) auf die Münchner Verhältnisse angepasst hat.
Ähnlich wie beim umstrittenen Alkoholverbot kommt der Sieben-Tage-Inzidenz eine besondere Bedeutung zu. Dieser Wert misst die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner. Liegt der Wert stadtweit unter 35, läuft der Kitabetrieb ohne Einschränkungen.
Allerdings liegt der Wert derzeit über dem Signalwert, nämlich bei 35,13 Fällen pro 100 000 Einwohner. Deshalb würde zum jetzigen Zeitpunkt Stufe zwei des Konzepts zur Anwendung kommen. Die Kinder müssten dann wieder in festen Gruppen zusammenbleiben, sodass eventuelle Infektionswege gut nachvollziehbar sind. Sie dürften sich, anders als im Kita-Regelbetrieb üblich, nicht frei in der Einrichtung bewegen. Die wichtigste Nachricht für alle Eltern dürfte jedoch lauten: Die Zahl der betreuten Kinder pro Kita wird in Stufe zwei nicht reduziert.
Das sähe bei einem Inzidenzwert von über 50 anders aus. „Dann erfolgt aus Gründen des Infektionsschutzes nur noch eine Notbetreuung für definierte Zielgruppen wie Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen, Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden, Kinder mit Behinderung und Kinder mit besonderem Schutzbedürfnis. Pro Gruppen können bis zu zehn Kinder betreut werden.“ M. KNIEPKAMP