„Wir sind wahre Trendsetter.“ Tatjana Pannier ist stolz. Die Unternehmerin hat sich das getraut, woran andere noch nicht einmal denken wollen: Sie hat mit der „TrendSet“ die erste klassische Messe in München seit Corona-Ausbruch veranstaltet.
Der Name ist Programm: „Wir zeigen als Pilotprojekt, wie Messen künftig funktionieren können.“ Mit breiten Gängen, auf denen rote Streifen durch ein Einbahnsystem leiten, und einer Obergrenze für Besucher von maximal 12 000 Personen, die gleichzeitig über das Messegelände schlendern dürfen.
Doch der verschobene Termin – von Juli in den September – stellte die Aussteller vor ein Problem. Sollen sie jetzt Herbstdeko anbieten? Oder Weihnachtsartikel? Oder vielleicht doch Frühjahrsaccessoires für 2021?
Die Unsicherheit war groß. Viele verzichteten deshalb auf die Teilnahme. Nur die Hälfte der Aussteller vom vergangenen Jahr haben sich heuer angemeldet. „Uns sind alle Volksfest-Stände weggebrochen“, sagt Pannier. „Keine Wiesn, kein Angebot.“
Ihr bleibt nur eines übrig: „Beten, dass es nächstes Jahr besser wird.“ Sie mutmaßt aber, dass Abstands- und Hygieneregeln bei Messen noch lange bleiben werden. Doch zieht sie ein positives Fazit. „Die meisten Besucher und Aussteller haben sich damit arrangiert.“ joho