Es ist eine der feinsten Adressen am Dom: Am Frauenplatz 12 führt Guido Schweighart (Foto) sein Lokal „Guido al Duomo“. Auch der Wirt hatte sich gegen eine Betriebsschließung abgesichert, doch die Allianz weigerte sich – wie in anderen Fällen auch – zu zahlen. „Es geht hier natürlich um Geld. Aber vor allem geht es um die Moral“, sagt Schweighart. „Die Allianz ist Marktführer in Deutschland und wirbt mit Vertrauen. Genau das wird jetzt leider verspielt.“ Jedes Jahr mache der Konzern üppigen Gewinn. Viele versicherte Wirte, die sich durch Corona in existenzieller Not befinden, würden nun aber hängen gelassen. „Wir hatten neun Wochen lang geschlossen. Die Versicherung ist ganz einfach verpflichtet, diesen Schaden zu ersetzen. Da kann man sich nicht einfach so aus der Verantwortung stehlen“, sagt der Wirt. In seinem Fall geht es um 180 000 Euro. Das Landgericht verhandelt ihn Mitte November. Bereits in drei Wochen soll das Urteil für den Nockherberg fallen: Für seinen Betriebsausfall fordert Wirt Christian Schottenhamel 1,1 Millionen Euro von der Allianz. ANDREAS THIEME