Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) kommt im Jahr 2021 für sechs Tage nach München. Seitdem das neue Konzept für die IAA feststeht, beschäftigt sich auch der Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt mit der Großveranstaltung – denn ein Teil der Ausstellung soll auch in dem Bezirk stattfinden. Nun haben sich die Pläne konkretisiert, was in der Innenstadt, vor allem auch in der Maxvorstadt, passieren soll.
In der jüngsten Sitzung des BA kam der Referent für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München, Clemens Baumgärtner (CSU), seinem Versprechen nach, sobald es Neuigkeiten zu den Plänen der IAA gibt, diese auch in einer öffentlichen Sitzung vorzustellen. Mit von der Partie waren diesmal einer der drei Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Martin Koers, und die IAA-Projektleiterin der Messe München, Christine von Breitenbach. „Die IAA soll sich radikal wandeln, von einer reinen Automesse hin zu einer Mobilitätsplattform“, kündigte Martin Koers vom VDA an.
Die Vision: Unterschiedliche Mobilitätslösungen darzustellen und gleichzeitig über Mobilitätsprobleme zu diskutieren, so Koers. Teil dieser Mobilitätsplattform soll auch die Maxvorstadt sein.
Im sogenannten Open Space soll Mobilität über unterschiedliche Formate für jeden erlebbar gemacht werden. Wahrscheinlich werde es dafür eine Bühne am Marienplatz und eine am Königsplatz geben – final festgelegt sind diese jedoch nicht, so Christine von Breitenbach von der Messe München.
Eines steht jedoch fest: „Es soll kein Autohaus in der Innenstadt werden“, sagte von Breitenbach. Der Fokus liege klar auf nachhaltiger Mobilität nicht nur begrenzt auf das Auto. Man könne sich im Zuge dessen zum Beispiel auf der Brienner Straße auch eine Art Mobilitätsstraße vorstellen, auf der verschiedene E-Bikes, E-Scooter oder andere Innovationen ausprobiert werden können.
Die Fraktionen reagierten gemischt auf die vorgestellten Pläne. Seitens der Grünen wurden Forderungen und Kritik laut. „Wir möchten keine Kulisse sein“, sagte Sigrid Eck (Grüne), die Vorsitzende des Unterausschusses Mobilität und öffentlicher Raum – und forderte auch einen konkreten Nutzen für das Stadtviertel. Im Hinblick auf die geplante Flächennutzung am Königsplatz sagte Ruth Gehling, die Baumschutzbeauftragte der Grünen: „Wir haben ganz wenige Grünflächen in der Maxvorstadt und wir wollen nicht alle Grünflächen kommerzialisieren.“
Unterdessen appellierte Baumgärtner an das Gremium, der Industrie zu vertrauen, denn es sei nicht ihre Absicht, „die Maxvorstadt zu verschandeln“. Die CSU-Fraktion freut sich hingegen über die IAA im Viertel. „Ich glaube, in der Maxvorstadt gibt es sehr viele Menschen, die sich über die IAA freuen werden und diese Chance zu schätzen wissen“, so Lea Bosch (CSU).
Die BA-Vorsitzende Svenja Jarchow-Pongratz hofft weiterhin, in einem Dialog mit allen Akteuren zu bleiben und „konkrete Ideen einzubringen, wie Flächen genutzt werden können“, wie es beim Sommer in der Stadt „ganz hervorragend funktioniert hat“. LEONIE HUDELMAIER