„Mit dem Klotz nie angefreundet“

von Redaktion

Das Europäische Patentamt, dieser riesige, schwarze Bau – ist er ein Baudenkmal? Nicht, wenn es nach dem Bezirksausschuss (BA) Ludwigs-/Isarvorstadt geht. Dieser hat sich deutlich gegen eine Aufnahme des Komplexes auf die Liste der Münchner Baudenkmäler ausgesprochen.

Ob das an der Isar gegenüber dem Deutschen Museum zwischen Boschbrücke und Corneliusbrücke stehende Gebäude aus Glas und Beton denkmalwürdig und schützenswert ist, das sollten spätere Generationen entscheiden. Fest stehe, dass beim Bau vor rund 40 Jahren keinerlei Rücksicht auf die bestehende Wohnbebauung genommen wurde, so Martin Ruckert (CSU). Ein ganzes Karree mit über 30 gut erhaltenen, teilweise hervorragend renovierten Wohnhäusern wurde abgerissen, um den Neubau zu realisieren. „Viele Anwohner haben sich mit dem Bauklotz der europäischen Behörde nie angefreundet“, so Ruckert abschließend. Außerdem bemängelte der BA, dass es viel zu früh für einen Denkmalschutz sei. „Damit setzen sich nur die Bauherren und die Architekten selbst ein Denkmal.“

Das elfstöckige Behördenhochhaus an der Isar entstand 1975 bis 1979 durch Gerkan, Marg und Partner aus Hamburg, die auch den Flughafen Berlin-Tegel entwarfen. Auch ein weiterer Punkt spricht aus Sicht der Politiker gegen den Denkmalschutz. Denn sollte das Patentamt doch einmal umziehen, mache ein Denkmalschutz eine Umnutzung äußerst schwierig.  bus

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