Das Christkind steht Schlange

von Redaktion

VON S. KÖSTLER, L. BIRNBECK, N. BAUTZ UND A. STINGLWAGNER

Im Münchner Weihnachtsgeschäft rechne der Handelsverband heuer mit einem Umsatz von rund 2,3 Millionen Euro, sagt Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverbands Bayern (HBE). Tatsächlich gab es am Samstag einen größeren Ansturm auf die Geschäfte in der Fußgängerzone als in den vergangenen Wochen, teils mussten die Kunden Schlange stehen.

Im Einkaufscenter Pep in Neuperlach war laut Polizei am Samstag sogar so viel los, dass die Haupteingangstüre zeitweise geschlossen werden musste. „Vor den Geschäften gab es entsprechend lange Schlangen, bei denen teilweise die Abstände nicht eingehalten wurden“, berichtet Polizeisprecher Werner Kraus. „Da mussten wir ein wenig eingreifen und die Leute darauf hinweisen.“ Auch in der Innenstadt hätten Polizisten die Wartenden bobachtet und die Kunden zum Abstandhalten angehalten. „Dabei gab es keine nennenswerten Zwischenfälle.“

Die Lust am Weihnachtseinkauf ist also da – laut Ohlmann ist das aber kein Vergleich zum ersten Adventssamstag vor einem Jahr. „Wir rechnen mit einem Umsatzrückgang von 30 bis 45 Prozent im Vergleich zu 2019.“ Die Münchner kaufen ein, oft gelockt von Rabatten wie zum Black Friday. Aber: „Es kommen weniger Leute aus umliegenden Landkreisen oder Touristen.“ Über 420 Millionen Umsatz werden heuer vermutlich auf das Online-Geschäft fallen.

Ohlmann rät dazu, Einkäufe unter der Woche zu tätigen, um Gedränge zu vermeiden, und nicht bis zur letzten Minute zu warten. Ein schönes Einkaufsgefühl gebe es auch ohne Christkindlmarkt. Die Adventsdekoration sei heuer besonders schön.

Michael Mullner (52), Sports Consultant aus München, hat jedenfalls schon alle Geschenke beisammen, erzählte er unserer Zeitung. Lehrer Tom R. (34) hat einen Schoko-Nikolaus gekauft. „Für meine Schwiegermutter. Ich muss mich mit ihr gut stellen, damit ich meine Freundin irgendwann mal heiraten darf.“

Artikel 2 von 5