Die Verkehrsentwicklung in der Landeshauptstadt:

von Redaktion

Staus und volle Straßen – wie lässt sich das künftig vermeiden? Indem die Mobilität in der Siedlungsplanung berücksichtigt wird, sagt Rudolf Vogler vom ADAC Südbayern. Stichwort Infrastruktur: Wenn neue Stadtteile geplant werden, müsse die Verkehrsanbindung eingeplant werden. „Es reicht auch nicht, das Schienen-Netz auszubauen, wenn es keine Park&Ride-Parkplätze gibt.“

Mit wachsender Bevölkerung wird es mehr Fahrzeuge geben, „deshalb gilt es, attraktive Angebote zu schaffen, damit die Leute auch auf den ÖPNV umsteigen“. Dort hapert es an anderer Stelle. „Das MVV-Angebot muss in den kommenden Jahren mindestens verdoppelt werden, damit das wachsende München weiter mobil bleibt – eine Mammut-Aufgabe für das neue Mobilitätsreferat“, sagt Stefan Hofmeir von der Aktion Münchner Fahrgäste. Die Münchner Verkehrsgesellschaft hält dagegen: „Wir haben unsere Planungen seit Längerem und in enger Abstimmung mit der Stadt auf das absehbare Bevölkerungswachstum eingestellt“, sagt Sprecher Matthias Korte. Es gehe darum, „mehr Mobilität zu ermöglichen, ohne mehr Autoverkehr zu produzieren. Der ÖPNV muss zu diesem Zweck ausgebaut und noch attraktiver gestaltet werden, sodass noch mehr Menschen auf den Privat-Pkw verzichten und in unserer Stadt ohne eigenen Pkw vernetzt unterwegs sein können.“ Korte zufolge sind Tram-Tangenten unerlässlich. Eine Erschließung des ÖPNV werde bereits untersucht: Zukünftig könnte die Linie U9 als eine Art Bypass fungieren, der die U-Bahn um bis zu 40 Prozent entlaste. „Für neue Strecken und dichtere Takte müssen wir unsere Fahrzeugflotten vergrößern“, sagt Korte. In den nächsten zehn Jahren werde sich zudem die Busflotte „verdoppeln, um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten.“ Neben der Finanzierung, bei der auch der stark steigende Sanierungsbedarf zu berücksichtigen sei, zähle vor allem die Flächenknappheit in München zu den größten Herausforderungen.

In und um München gibt es „zu viele Schienenstrecken mit Engpässen“, kritisiert Norbert Moy vom Fahrgastverband pro Bahn. Etwa die Strecken nach Mühldorf und Garmisch, die S1 und S4. Auch Umland-Verbindungen müssten dringend ausgebaut werden.  thi

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