In der Filmkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ von 1993 steckt Schauspieler Bill Murray in einer Zeitschleife – er erlebt denselben Tag immer wieder. Ganz ähnlich dürften sich viele Menschen im derzeitigen Lockdown fühlen. Zum heutigen „Groundhog Day“ (deutsch: Murmeltiertag), der dem Film den Titel gab, haben wir Experten um Tipps gebeten, wie Abwechslung abseits von Restaurants, Kino und Treffen mit Freunden möglich ist. Und da gibt es Einiges.
Fitness und Gesundheit
• Ziele setzen: Gerade fehlt vielen die Motivation für Sport. „Führen Sie sich vor Augen, warum Sie das tun sollen – etwa, damit Sie gesund und leistungsfähig bleiben“, sagt Personal Trainerin Patricia Di Noi.
• Richtungswechsel: Wem Jogging langsam zu fad wird: „Laufen Sie ruhig mal ein paar Meter rückwärts“, sagt Di Noi. Fordert den Körper.
• Mini-Fitness-Kicks: Wichtig im Homeoffice: regelmäßige Pausen. „Stehen Sie immer mal wieder auf und machen Sie am offenen Fenster Kniebeugen oder springen Seil“, rät die Trainerin. Stärkt das Immunsystem und sorgt für neue Energie. In der Mittagspause: 15 Minuten die Stufen im Treppenhaus hoch- und runterlaufen.
• Yoga, Boxen, Bauch-Beine-Po: Die Fitnessstudios haben zwar geschlossen, aber auch daheim lässt sich dank Onlinekursen sporteln. „Wer überfordert ist, lässt am besten einen professionellen Fitnesstest machen“, sagt Patricia Di Noi, die gerade auch online mit Kunden trainiert.
• Fitness-Wettbewerbe: Wer kann länger auf einem Bein stehen? Wer schafft mehr Liegestütze? Ein Wettbewerb mit dem (Sport-)Partner fordert den gesamten Körper.
Freizeit und Hobbys
• Spannung: Suchen Sie sich ein spannendes Hörbuch aus, setzen Sie Kopfhörer auf und spazieren Sie damit durch die Dämmerung.
• Redezeit: Der Lockdown ist auch für Paare eine Belastungsprobe. Reden hilft: „Eine Technik ist besonders hilfreich: Jeder darf zehn Minuten reden, ohne dass ihn der Partner unterbricht“, sagt Paarberaterin Sigrid Sonnenholzer. Am nächsten Tag wird geklärt, ob man sich richtig verstanden hat.
• Auf Tour: Wetten, dass es in Ihrem Viertel Straßen gibt, in denen Sie noch nie waren? Kaufen Sie auch mal bei einem anderen Metzger und Supermarkt ein.
• Virtuelle Treffen: Verabreden Sie sich mit Freunden online, etwa über Zoom. „Da können Sie auch ein Glas Sekt miteinander trinken“, sagt Sonnenholzer.
• Dinner for two: Viele hängen gerade den ganzen Tag im Schlabberlook rum. „Dabei ist so wichtig, sich füreinander herzurichten“, betont die Paartherapeutin. Ziehen Sie sich schick an und veranstalten Sie einen Dinnerabend: Einer kümmert sich um Vorspeise und Dessert, einer um den Hauptgang (inklusive Küchenreinigung).
• Neue Hobbys: Coach Veronica Zapp sagt: „Überlegen Sie, was Sie als Kind mit etwa zehn Jahren gerne gemacht haben – egal ob puzzeln, zeichnen, ein Instrument lernen oder basteln.“
• Telefon gegen Einsamkeit: Beim Münchner Verein Retla können sich Senioren unter 089/18 91 00 26 bei den Telefonengeln anmelden (Mo. bis Fr. 10 bis 18 Uhr): Freiwillige Helfer, die Gespräche gegen die Einsamkeit führen, rufen dann zurück.
Job und Haushalt
• Räumliche Trennung: Gerade im Homeoffice fällt es oft schwer, in den Feierabend zu wechseln. „Versuchen Sie unbedingt, Wohn- und Arbeitsbereich zu trennen“, sagt Coach Veronica Zapp. Wer wenig Platz hat, behilft sich mit Boxen oder Rollwägen, in denen Laptop und Akten verstaut werden.
• Aufräumen: „Wenn die Umwelt so unsicher ist wie im Moment, tut es gut, Struktur in die eigene Umgebung zu bringen – zum Beispiel mit Aufräumen“, sagt Zapp.
• Zeitpläne machen: Wer einen Plan hat, arbeitet effektiver und bringt alles unter, was für einen abwechslungsreichen Alltag wichtig ist. „Als Erstes sollte man die Zeit für sich selbst eintragen: für Schlaf, Ernährung und Bewegung“, erklärt Zapp. Erst dann folgen Arbeit und Haushalt.
• Neuer Stil: Wer die Wohnung nicht mehr sehen kann: Stellen Sie doch mal Möbelstücke um oder streichen Sie eine Wand farbig (bei Click & Collect bestellen). Kleiner Aufwand, große Wirkung.