München sperrt wieder auf

von Redaktion

VON CLAUDIA SCHURI

München sperrt auf: Seit Ostersonntag galt die Notbremse – jetzt ist sie wieder außer Kraft und viele Einrichtungen dürfen aufsperren. So öffnen ab heute viele Museen wie zum Beispiel die Pinakotheken, das Museum Fünf Kontinente, das Museum Mensch und Natur und das Ägyptische Museum wieder. „Wir sind sehr flexibel und freuen uns, für ein paar Tage aufsperren zu können“, sagt Gerrit Faust, Pressesprecher des Deutschen Museums. Das gelte auch für das Verkehrszentrum und die Flugwerft. Inzwischen habe sich eine gewisse Routine im Umgang mit der unsicheren Situation eingestellt, erklärt Elena Heitsch vom Haus der Kunst, das ebenfalls öffnet. „Aber natürlich ist der organisatorische Aufwand größer“, sagt sie. „Wir bekommen auch vermehrt Nachfragen.“ Wichtig: Für einen Museumsbesuch ist eine Terminbuchung, die meist online erfolgt, Pflicht.

Das gilt auch für Ausflüge in den Botanischen Garten, den Tierpark Hellabrunn oder und in die Unterwasserwelt Sealife im Olympiapark. Diese Einrichtungen sperren heute ebenfalls auf. „Die Leute sehnen sich nach Abwechslung“, berichtet Patrick Verbaast vom Sealife. Auch für den Tierpark Hellabrunn steht fest: „Wenn wir dürfen, dann machen wir auf“, betont Sprecher Dennis Späth. „Da sind wir uns einig.“

Weitere Lockerungen gibt es für den Handel: Dort ist Einkaufen mit Terminen wieder erlaubt. Eine große Erleichterung, wie Wolfgang Fischer von CityPartner betont: „Im Handel geht es gerade um jeden Euro“, sagt er. „Und Click & Meet ist besser gelaufen, als viele gedacht haben.“ Doch: „Die vielen Änderungen sind auch ein bürokratisches Desaster für die Unternehmen“, sagt Fischer. Frank Troch, Geschäftsführer vom Modehaus Hirmer, befürchtet ebenfalls, bald wieder schließen zu müssen. „Es ist keine Planbarkeit da“, sagt er. „Man arbeitet eigentlich immer für drei Tage.“ Zuzulassen sei trotzdem keine Option: „Wir wollen für unsere Kunden da sein“, betont er.

Gegen kurzfristige Öffnungen hat sich die Münchner Volkshochschule (MVHS) entschieden. „Wir bleiben bei unserem Plan“, sagt Martin Jost von der Volkshochschule. „Frühestens ab dem 12. April starten wir wieder mit Präsenzkursen.“ Erwachsenenbildung wäre zwar jetzt wieder vor Ort möglich. Aber: „Das Hin und Her ist ein zu großer organisatorischer Aufwand und sorgt nur für Verunsicherung.“ Das komplette Angebot sei so gestaltet, dass es auch ohne Präsenzveranstaltungen durchgeführt werden kann. „Wir können schnell auf online umplanen“, erklärt Jost.

Die neuen Regeln betreffen auch Sportvereine. Unter anderem ist wieder Sport in Gruppen von bis zu 20 Kindern erlaubt. „Wir können sehr spontan reagieren“, sagt Tobias Pollinger vom TSV Milbertshofen. Für ein Kinder-Fußballtraining brauche es nicht viel Vorlauf. Bei vielen Vereinen ist außerdem gerade Ferienpause. „Wie es danach weitergeht, haben wir noch nicht fest entschieden“, erklärt Peter Kastenmeier vom TSV München-Großhadern. „Wir sind auf jeden Fall noch zurückhaltend.“

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