Schulen öffnen wieder

von Redaktion

Stadt beklagt Einschränkungen

München – Trotz des Auf und Abs beim Inzidenzwert: Kitas und Schulen bleiben unabhängig von dieser Entwicklung die gesamte Woche in München geöffnet. Denn für sie ist immer der letzte Arbeitstag der Vorwoche ausschlaggebend – also der Freitag, als der Wert in der Stadt mit 95,5 noch unter 100 lag.

Allerdings war da längst klar, dass der Wert weiter steigen würde – und auch der Wert des Robert-Koch-Institituts eigentlich nur durch einen Meldeverzug unter der Grenze von 100 geblieben ist. Da aber der RKI-Wert maßgeblich ist, musste die Stadt öffnen. Darüber ärgerte sich die grün-rote Rathausspitze. „Wir wissen um die schwierige Situation der Familien und hätten es gerne anders gehabt. Aber der Freistaat lässt keine Ausnahme zu“, sagte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).

Einen anderen Weg hat man in Bamberg eingeschlagen. Dort lag der RKI-Wert am Freitag ebenfalls bei 95. Stadt und Landkreis erließen eine Allgemeinverfügung, nach der die Schulen, bis auf die Abschlussklassen, in den Distanzunterricht wechseln. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, beschreibt Landrat Johann Kalb seine Bewertung der Zahlen.

Mit den Fallzahlen, die dem Fachbereich Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg nur bis zum Freitagmittag gemeldet wurden, habe die Behörde allerdings mit einem weiteren Anstieg rechnen müssen. Der Fachbereich Gesundheitswesen ging davon aus, dass der Schwellenwert von 100 überschritten wird.

Die Bedingungen in Bamberg waren also durchaus vergleichbar, trotzdem werden die Schulen am Montag in München öffnen. „Nach Rücksprache mit der Regierung war klar, dass der Krisenstab der Stadt keinen Spielraum hat, so zu agieren, als sei der RKI-Wert am Freitag über 100 gewesen“, hieß es von Seiten der Grünen-Fraktion im Stadtrat, deren Chef Florian Roth von einem „Skandal“ sprach.

Für die Schüler, die heute wieder in ihre Klassenzimmer dürfen, besteht eine Testpflicht: Alle müssen sich unabhängig von der Infektionslage mindestens zwei Mal pro Woche selbst in der Schule testen oder einen aktuellen PCR- oder Schnelltest vorlegen. Ein zu Hause durchgeführter Selbsttest reicht als Nachweis übrigens nicht aus.

Das Kultusministerium teilt den Eltern auch mit: „Wenn Ihre Tochter bzw. Ihr Sohn nicht an den Selbsttests in der Schule teilnehmen soll und auch kein alternatives negatives Testergebnis vorgelegt werden kann, müssen Sie das der Schule unverzüglich mitteilen. Ein Schulbesuch ist dann leider nicht möglich.“  mwi

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