Die neuen Waffen gegen Ganoven

von Redaktion

Das Bayerische Landeskriminalamt wird 75 – die Ermittler fahnden vermehrt im Cyberspace

VON BRITTA SCHULTEJANS

Als das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) vor 75 Jahren gegründet wurde, hatte es ein Hundertstel der Mitarbeiter von heute. Damals hätte sich auch wohl kaum ein Ermittler träumen lassen, was die Kollegen in der Zukunft beschäftigen würde: Cybercrime, digitale Gesichtserkennung, DNA: „Der Kriminalist heutzutage muss eigentlich beides intus haben: Er muss die alten Möglichkeiten kennen, analog“, sagt LKA-Präsident Harald Pickert. „Und gleichzeitig muss er wissen: Wie komme ich digital einem Täter auf die Spur?“

So wurden im vergangenen Jahr 649 Tatverdächtige mit einem digitalen Gesichtserkennungsprogramm identifiziert. Seit 13 Jahren nutzt das LKA die Möglichkeit, Bildmaterial, auf dem unbekannte mutmaßliche Täter zu sehen sind, mit Fotografien aus einer Straftäter-Datenbank des Bundeskriminalamtes abzugleichen.

Am 11. Mai 1946, als das „Landeserkennungsamt Bayern“ mit 20 Mitarbeitern gegründet wurde, hatte man andere Aufgaben: die Polizeidienststellen im Land beim Kampf gegen Kriminalität zu unterstützen. Eingerichtet wurden dafür ein Kriminalnachrichtendienst sowie ein kriminaltechnisches Laboratorium und Institut. 1952 dann bekam das Amt seinen heutigen Namen – und mit den Jahren weitere Aufgaben. Hatten es die Mitarbeiter in den Nachkriegsjahren etwa mit Geldfälschung und der Suche von Vermissten zu tun, ist die Behörde heute unter anderem für Ermittlungen in Bereichen der Organisierten Kriminalität, des Polizeilichen Staatsschutzes und der Cyberkriminalität zuständig.

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