Platanen vom Pilzbefall betroffen

von Redaktion

Was ist nur mit den Platanen in der Stadt los? Das normalerweise sattgrüne, dichte Blattdach ist ganz licht, richtig durchlöchert. Bei näherem Hinsehen erkennt man weiße, schimmlige Flecken auf den Blättern.

Auch die Anwohner der Noestraße in Solln sind alarmiert. „In unserer Allee kränkeln rund 20 große Platanen“, klagt eine Frau. Die Sorge, dass die schönen alten Bäume ernsthaft krank sein könnten, ist groß. Erschreckende Nachrichten von Baumseuchen im Ausland machen die Runde: In Frankreich etwa sind 42 000 Platanen am Canal du Midi vom Platanenkrebs bedroht.

In München ist diese schwere Baumkrankheit zum Glück kein Thema – das Baureferat gibt Entwarnung: Die Platanen leiden an der sogenannten Blattbräune. Grund dafür sei ein Pilz, der sich wegen des feuchten Wetters im Frühjahr in diesem Jahr weit verbreitet hat. Geschädigt werde die Wasserversorgung der jungen Triebe. Dabei vetrockneten die Blätter und würden braun. „Eine Gefahr für das Überleben der Bäume ist der Pilz jedoch nicht“, heißt es weiter. „Durch einen zweiten Jahrestrieb bilden die Bäume spätestens ab Ende Juni neue Blätter und treiben auch im nächsten Frühjahr wieder neu aus.“ Gegenmaßnahmen seien nicht notwendig, da der Pilz keine bleibenden Schäden am Baum verursache.

Das sieht Martin Hänsel vom Bund Naturschutz ähnlich. „Die Blätter sind häufiger von Pilzen befallen. Das verdeutlicht noch mal, dass Bäume keine Selbstverständlichkeit in der Stadt sind.“ Sie seien vielen Stressfaktoren ausgesetzt und tendenziell öfter für Krankheiten anfällig als an Standorten in freier Natur. da

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