Söder lädt die Schäffler zum Tanz ein

von Redaktion

Auftritte in Staatskanzlei und an weiteren Orten geplant

Am Dienstag war es so weit: Bei Christian Härtl klingelte das Telefon. In der Leitung war ein Mitarbeiter der Staatskanzlei – und lud Härtl und seine Schäffler-Kollegen zum Tanz ein.

Es war der Wunsch von Ministerpräsident Markus Söder, dass die Münchner Schäffler zuerst bei ihm auftreten, sobald die Corona-Pandemie abflacht. Normalerweise tanzen die Fassmacher nur alle sieben Jahre, das nächste Mal wäre es erst 2026 wieder so weit. „Aber das Ende der Corona-Pandemie ist natürlich ein Anlass, um eine Ausnahme zu machen“, sagt Christian Härtl. Die Tradition des Schäfflertanzes reicht über 500 Jahre zurück. Im Jahr 1517 wütete in München die Pest. Als die Krankheit wieder verschwunden war, wagten sich der Überlieferung zufolge die Fassmacher als Erstes auf die Straßen. Sie tanzten, um den Menschen Mut zu machen. „Dass wir jetzt tanzen, passt gut zu dem ursprünglichen Grund des Brauchs“, findet Härtl.

Die Vorfreude ist groß: „Wir haben letztes Jahr schon gedacht, dass wir tanzen können“, sagt der Schäffler-Vorstand Wilhelm Schmid. „Jetzt hoffen wir, dass es heuer klappt. Wir sind bereit.“ Einen Termin, wann die Schäffler mit den Reifenschwingern, dem Fähnrich und den beiden Kasperln in der Staatskanzlei auftreten, gibt es noch nicht. Mitten im Hochsommer wäre es jedoch sehr anstrengend für die Tänzer. „Unsere Kleidung ist ein Wintergewand“, erklärt Schmid. „Damit bei 30 Grad zu tanzen, ist sehr schweißtreibend.“

Christian Härtl könnte sich stattdessen besser einen Auftritt an dem Tag vorstellen, an dem die Wiesn hätte beginnen sollen. „Alle sind traurig, dass die Wiesn nicht stattfindet“, sagt er. „Da wäre es schön, wenn wir ein bisschen Stimmung verbreiten.“

Nach dem Tanz in der Staatskanzlei würden die Schäffler gerne das Wochenende für weitere Auftritte in der Stadt nutzen. „Es wäre schön, wenn wir eine kleine Rundreise machen könnten“, sagt Härtl. „Man könnte uns buchen.“ Die Choreografie jedenfalls sitzt noch. „Ein Probeabend vor dem Auftritt reicht uns“, verrät Härtl.  cla

Artikel 3 von 5