Fast wie daheim auf der Couch fühlt sich Ulrike Silberbach, Betriebsleiterin des Mathäser Filmpalasts, im neuen Premiumsessel. Gestern hat das Kino die neue Bestuhlung in den hintersten beiden Reihen mit breiter Armlehne, Fußhocker und eigenem, kleinen Tisch vorgestellt. Morgen starten die Münchner Kinos endlich wieder durch, wegen des hohen Organisationsaufwandes einige Wochen später als die Gastronomie. Und das Mathäser ist nicht da einzige Haus, das die Corona-Zwangspause genutzt hat.
„Die Leute haben wieder Lust auf Kino. Die Vorverkaufszahlen sind besser als sonst im Sommer“, berichtet Mathäser-Sprecher Sascha Schmidt. „Dadurch dass sich die meisten Kinos auf den Neustart am 1. Juli geeinigt haben, lohnt sich das auch für die Filmverleiher, die jetzt große Filme liefern. Von Sommerloch ist heuer keine Spur.“ Auch das Neue Arena in der Hans-Sachs-Straße erstrahlt in neuem Glanz. „Wir haben die Corona-Pause genutzt und den Saal stilgerecht inklusive der Originallampen aus der Gründer- und Art-déco-Zeit restauriert. So schön wie jetzt war das Kino noch nie“, erzählt Christian Pfeil. „Wir freuen uns auf den Sommer und die nächsten hundert Jahre in unserem Programmkino“, so Pfeil.
Das Leopold- und das ABC-Kino sind nun technisch auf dem neuesten Stand. Und Betreiber Thomas Kuchenreuther prophezeit: „Wir haben das beste Kinoprogramm seit Jahren.“ Gleich morgen startet das Schwabinger Kinofest mit allen Berlinale- und Oscar-Gewinnern.
Das City Atelier-Kino hat vor allem den Eingangsbereich aufgehübscht. Das kleine Kino startet zuversichtlich in den Sommer – obwohl es wegen der Abstandsregeln nur maximal ein Drittel der Plätze belegen kann. Um jeden Besucher beziehungsweise jede Gruppe müssen in alle Richtungen zwei Plätze freigehalten werden. Wir hoffen, dass irgendwann die Abstands-Reduzierung auf einen Meter kommt“, sagt Holger Trapp vom City Filmtheater.
Die Kinos müssen auch die Kontaktdaten erheben. Das Münchner Cinemaxx bittet die Besucher deshalb, Tickets möglichst online zu kaufen, um Staus an den Kassen zu vermeiden. Immerhin können Kinobesucher die vorgeschriebene Maske am Platz absetzen, wenn sie etwas trinken oder essen. nba/bus