Party im ganzen Viertel

von Redaktion

Die Probleme mit Feiernden betreffen die Maxvorstadt

VON LEONIE HUDELMAIER

Die Bewohner der Maxvorstadt sind mit ihren Nerven am Ende – das zeigen auch die rund 15 Anträge in der Bürgerversammlung vergangenen Freitag zum Thema Feiernde im Viertel. Klar wird: Die Partysituation ist ein Problem, das sich über das ganze Viertel erstreckt.

„Die Anwohner werden regelmäßig terrorisiert“, beschreibt Werner Prügner die Situation am Georg-Elser-Platz. Und die Wut auf das gescheiterte Ausweichkonzept, an der Ludwigstraße eine Feiermeile zu errichten (wir berichteten), ist groß. „Der Stadtrat ist nicht in der Lage, Alternativen anzubieten. Was soll das?“, erkundigte sich Prügner. Auch die Lärmbelästigung ausgehend von Lokalen sei mittlerweile wie ein „vorbeifahrender Güterzug“, berichtet ein Anwohner der Ecke Amalien- und Schellingstraße. Er fordert, dass sich bei der Außengastronomie wieder auf die Bayerische Biergartenverordnung berufen wird und der letzte Ausschank um 22.30 Uhr stattfindet. Denn bis die Gäste dann tatsächlich gingen, dauere es ein bis zwei Stunden.

„Warum wird jedes Geschäft, das schließt, zu einer Gaststätte umgewandelt?“, fragt sich außerdem Xenia von Pflug. Während der Lärmschutz offenbar nicht für Anwohner gelte, stiegen gleichzeitig die Mieten, so die Anwohnerin. „Die Situation ist vergleichbar mit dem Oktoberfest, nur ohne Securitys und Toiletten“, beschreibt ein weiterer Anwohner der Türkenstraße und wünscht sich, dass die Polizei schon früher einschreitet. Der Maxvorstädter Andreas Ernstberger fordert ein „Verbot von Audioanlagen in der gesamten Maxvorstadt von 20 bis 6 Uhr und das täglich“.

Auch in der Nähe des Englischen Gartens sei die Situation gravierend, berichtet der Maxvorstädter Rainer Baumgart. Neben Scherben und Müll gebe es dort auch Randale und Vandalismus. Außerdem werde dort „Alkohol in Massen konsumiert“. Deswegen forderte Baumgart ein Alkoholverbot im Englischen Garten und dass dieser um 22 Uhr schließt. Dabei gehe es aber keineswegs um Jugendliche an sich, sondern um eine Minderheit, die bis vier oder fünf Uhr morgens Krawall mache, stellte Baumgart fest. Franz Dorfner schlug in seinem Antrag vor, eine Arbeitsgruppe zu bilden, um „Sensibilität zu erzeugen“ und etwa Wildbiesler aufzuklären. Dafür stellte er sich selbst zur Verfügung. Gleichzeitig bemerkte er aber auch, dass die Jugendlichen teilweise doch sehr heftig angegangen wurden in der Versammlung.

Die Bürgerversammlung verdeutlichte, dass die Stadt dringend tätig werden muss. Die Vielzahl an Vorschlägen der Bürger wurde vom Gremium angenommen und wird jetzt an die Stadt weitergeleitet. Damit die Kluft zwischen wütenden Anwohnern und feiernden Jugendlichen nicht noch größer wird.

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