Die Wirtshaus-Wiesn soll bleiben – auch wenn kommendes Jahr wieder das Oktoberfest stattfindet. Diese Entscheidung haben die Veranstalter am Sonntag aufgrund der positiven Resonanz getroffen. Die Wirtshaus-Wiesn war eine Gemeinschaftsaktion des Vereins der Münchner Innenstadtwirte und der Vereinigung der Münchner Wiesnwirte. Sie dauerte 16 Tage – genauso lange, wie das Oktoberfest stattgefunden hätte. 2020 hatte die Idee ihre Premiere. Auch im Vorjahr war die Wiesn wegen Corona abgesagt worden.
Schon damals kam die Ersatzveranstaltung bei den Bürgern gut an, heuer wurden die Erwartungen noch einmal übertroffen. Insgesamt kamen mehr als eine Million Besucher in die 51 teilnehmenden Gasthäuser, Wirts- und Biergärten. Dabei wurden rund 800 000 Mass Bier getrunken und 600 000 Brezn verspeist. Auch Wiesn-Schmankerl wie Hendl und Ente, Würstl, Ochs am Spieß, Schweinshaxn oder auch Kaiserschmarrn seien heiß begehrt gewesen.
„Wir ziehen eine positive Bilanz. Die Wirtshaus-Wiesn wurde sehr gut angenommen und ist wunderbar verlaufen“, resümierte Gregor Lemke, Sprecher des Vereins der Münchner Innenstadtwirte, am Sonntag. Die Stimmung sei entspannt gewesen und zahlreiche Menschen seien in Tracht gekommen, darunter auffallend viele junge Menschen. Ein Aspekt, der auch Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesnwirte, sehr erfreute. Die Wiesn sei eben kein Ort oder eine Veranstaltung, sondern in erster Linie ein Lebensgefühl, betonte Inselkammer.
Mit der Wirtshaus-Wiesn gingen die Veranstalter zurück zum Ursprung des weltberühmten Volksfestes, zur legendären Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen im Jahre 1810. Zu ihren Ehren fanden auf der heutigen Theresienwiese zwar unter anderem Pferderennen statt, doch mit Speis und Trank wurde damals nur mitten in der Stadt gefeiert: in und vor den Gasthäusern. KLAUS VICK