Noch wissen die Löwenbrüder Max und Benny nicht, dass ihnen ein Umzug bevorsteht. Voraussichtlich im Frühjahr 2022 wird ihr Heim bezugsfertig sein. Am Freitag fand das Richtfest der neuen Löwenanlage im Tierpark Hellabrunn statt.
Der Rohbau für die Höhle der Löwen steht schon: Insgesamt vier Millionen Euro kostet das Projekt, gefördert durch die Landeshauptstadt und die Stadtsparkasse als langjährige Partnerin des Tierparks.
Zoo-Direktor Rasem Baban erklärt, warum die zwei Großkatzen umziehen müssen: „Die alte Löwen-Anlage entsprach nicht mehr den Haltungsrichtlinien.“ Die Anlage sei lediglich „geduldet“, also musste möglichst schnell etwas Neues her – für eine artgerechte Haltung der Tiere. Und mit Blick auf die Baustelle sagt der Chef: „Man kann schon gut erahnen, was für ein großes Außengehege das wird, wenn es fertig ist.“
Auf rund 2400 Quadratmetern können sich die Könige der Tiere austoben, inklusive überdachter Rückzugsmöglichkeit. Das neue Löwenhaus besteht aus drei Räumen, nur in eines werden die Besucherinnen und Besucher des Tierparks durch ein Panoramafenster blicken können.
Für schöne Savannen-Temperatur sorgen Fußbodenheizung und ein beheiztes Podest. Sowohl drinnen als auch draußen soll alles dem natürlichen Lebensraum der Löwen nachempfunden sein, mit Pflanzen und großen Felsen als Liege- und Aussichtsplätze.
Ein weiterer Grund für den Umzug ist die Lage des gegenwärtigen Löwengeheges: Sie passte nicht zum Konzept der Geozonen des Zoos, das vor 100 Jahren in Hellabrunn erfunden wurde und nun wieder geschärft werden soll. Bisher lebten Max und Benny im Thalkirchner Asien in der „Dschungelwelt“. Ihre neue Heimat liegt in der künftigen Geozone Afrika – da gehören sie hin. Früher lebte dort, wo jetzt das neue Gehege entsteht, die Braunbären-Dame Olga. Sie starb 2018 mit 41 Jahren. Für Bären ist das schon ein nahezu biblisches Alter.
Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) ist Vorsitzende des Tierpark-Aufsichtsrats. Sie sagt: „Es ist uns wichtig, dass Max und Benny gut untergebracht sind.“ In ihrem neuen Zuhause könnten sich die Löwen richtig schön austoben. Platz ist genug: „Die Anlage ist so konzipiert, dass nach Jahrzehnten wieder eine Zucht dieser bedrohten Großkatzenart möglich wäre“, erklärt Baban. Bis zu vier Löwen könnten hier leben. Wann wieder ein Rudel gebildet wird, steht allerdings noch nicht fest. Wer in das alte Gehege der beiden einziehen soll, verrät Baban noch nicht.