Bei der geplanten Event Arena am dem Gelände des Flughafens München ist trotz eines strikten Neins der Stadt München das letzte Wort offenbar noch nicht gesprochen. Der Arbeitsausschuss des Aufsichtsrates der Flughafen GmbH hat nach Informationen unserer Zeitung am Freitag eine Empfehlung für das Projekt ausgesprochen, die Gesellschafter stimmte anschließend mit 51 Prozent dafür. Dabei setzten sich die Vertreters des Mehrheitseigners – also des Freistaats Bayern – durch und empfahlen, dem Investor SW Munich Real Estate das Gelände im Westen des Flughafen zu überlassen. Es geht wohl um einen Kaufpreis von 20 Millionen Euro. Das letzte Wort hat der Aufsichtsrat, der am 14. Dezember tagt.
Die Stadt ist strikt gegen das Projekt eingestellt und hat am Freitag dagegen gestimmt. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU), Mitglied des Flughafen-Aufsichtsrates, sagte auf Anfrage, dass der Stadtrat am Donnerstag beschlossen habe, den Hallenplänen nicht zuzustimmen. Zum einen würde der Erlös durch den Kaufpreis nahezu vollständig durch die Kosten für die Erschließung des Grundstückes aufgebraucht. „Zum anderen ist zu befürchten, dass der Flughafenbetrieb negative Auswirkungen auf den Hallenbetrieb haben könnte.“
Was Baumgärtner freilich nicht sagt: Die Stadt befürchtet auch eine Konkurrenzsituation durch den Bau einer Event Arena mit bis zu 22 000 Plätzen. Diese würde im Wettbewerb zum städtischen Olympiapark stehen. Zudem hat der Stadtrat just am Donnerstag zugestimmt, für eine neue Multifunktionshalle auf dem Parkgelände einen Investor zu suchen.
„Das ist, diplomatisch ausgedrückt, ein unfreundlicher Akt der Staatsregierung gegen die Landeshauptstadt, mit dem sie auch ihre Parteifreunde in München bis auf die Knochen blamiert“, sagte die Co-Vorsitzende der Grünen-Stadtratsfraktion, Anna Hanusch. Die Event Arena werde Gäste anlocken, die per Auto oder Flugzeug zu einem Konzert anreisen. ska/dw