AWO-Krippe sucht Vermieter

von Redaktion

Einrichtung will verlängern – kein Ansprechpartner

VON CARMEN ICK-DIETL

Die Kinderkrippe an der Dingolfinger Straße bangt um ihre Zukunft. Weil die Telekom ihren Standort in den Ten Towers am Leuchtenbergring verkleinert, wurde der Arbeiterwohlfahrt (AWO) München der Mietvertrag gekündigt. Für einen Nachfolgevertrag sucht man nun den eigentlichen Eigentümer der Räume, aber das gestaltet sich offenbar schwierig.

Bislang war die AWO Untermieterin der Telekom. Dass die zuständige Servicegesellschaft der AWO zum Dezember kommenden Jahres gekündigt hat, bedeute auch „das Aus für den Kooperationsvertrag der Kinderkrippe mit der Telekom“, erläutert AWO-Geschäftsführerin Julia Sterzer. Somit fallen nicht nur die Räume weg, sondern gleichzeitig auch die finanzielle Beteiligung des Unternehmens an den Betriebskosten der Kindertagesstätte.

Die Krippe hat vier Gruppen mit insgesamt 48 Plätzen. Eigentlich sind 14 davon für die Belegung durch das Kommunikationsunternehmen reserviert.

Momentan besuchen laut Sterzer aber nur drei Telekom-Kinder die Kita. Alle anderen Mädchen und Buben stammen aus den umliegenden Stadtvierteln, also aus Berg am Laim und Haidhausen. „Uns wäre es sehr wichtig, den Standort zu erhalten“, sagt Sterzer. Der Bedarf an Krippenplätzen sei hoch, und die Räume im Erdgeschoss der Ten Towers, die auf Kosten der Telekom umgebaut wurden, wirklich schön. Zudem sei die Lage nahe der S-Bahnstation Leuchtenbergring und an der Grenze mehrerer Stadtviertel ideal.

Doch die Versuche der Arbeiterwohlfahrt, die Räume selbst anzumieten, liefen bislang ins Leere. Die Vermietung, so viel ist bekannt, wird von einer Kapitalverwaltungsgesellschaft mit Sitz in Grünwald gemanagt, einer hundertprozentigen Tochter der UniCredit Bank, die als Initiator geschlossener Fonds auftritt.

„Die zuständige Vermietungsmanagementgesellschaft antwortet leider nicht auf unsere Anfragen“, bedauert Julia Sterzer. Und wer der eigentliche Eigentümer ist, „ist uns nicht bekannt“.

Die AWO hat sich nun an den Bezirksausschuss Berg am Laim mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Man brauche dringend eine Lösung für den Erhalt der Kinderkrippe. Die Stadtteilpolitiker würden die Krippe auch gerne behalten. Der Stadtbezirk hat nämlich einen schlechten Krippen-Versorgungsgrad. Laut Bildungsreferat beträgt er 28 Prozent. Münchenweit liegt der Versorgungsgrad in dem Bereich aktuell bei 52 Prozent, das Ziel liegt bei 60 Prozent.

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