Dachau – Julia Wechslberger und Stefan Fängewisch haben sich zum Heiraten eine glatte Schnapszahl ausgesucht: den 22. Februar 2022. „Die Hochzeit wird für uns das i-Tüpfelchen“, sagt die 31-Jährige aus Hebertshausen (Kreis Dachau). Bereits seit fünfeinhalb Jahren ist sie mit dem 28-jährigen Stefan zusammen. Für beide steht schon lange fest, dass sie ein Paar bleiben. Nun ist es auch offiziell. „An unserem fünften Jahrestag hat er mir den Antrag gemacht“, erzählt die 31-Jährige strahlend.
Das war im August. Sofort legten die beiden mit den Planungen los: „Pfarrer, Location und Band haben wir gleich unter einen Hut bekommen.“ Alles schon einmal reserviert für ihren großen Tag im Frühjahr. Wenn kirchlich geheiratet wird, am 9. April. Nur eine wichtige Angelegenheit stand noch aus. „Wir haben noch einen Termin beim Standesamt gebraucht“, sagt Wechslberger.
Bei der Frage, wann sie und ihr Verlobter sich im Dachauer Rathaus das Jawort geben wollen, waren sie sich schnell einig: „Den 22. Februar fanden wir wegen der Schnapszahl cool. Und der Termin passt für uns gut, weil er zwei Monate vor der kirchlichen Trauung ist.“
An einem Schnapszahl-Datum wollen allerdings viele Pärchen den Bund fürs Leben schließen. Obwohl der 22. Februar auf einen Dienstag fällt, ist das Dachauer Standesamt komplett ausgebucht. „Die Termine hätten wir an dem Tag sogar öfter vergeben können“, erzählt eine Mitarbeiterin. Bis zu vier Trauungen hält man dort am Tag ab, bereits neun Monate vorher sind Reservierungen möglich. „Peu à peu waren mit der Zeit alle Termine vergeben“, heißt es.
In anderen bayerischen Standesämtern sieht es ähnlich aus: In Schongau und Ebersberg gibt es etwa kaum noch Hochzeitstermine für den 22. Februar. Etwas weniger zu tun haben die Standesbeamten am anderen Schnapszahl-Datum, dem 2. Februar. Sowohl Dachau als auch Schongau und Ebersberg gaben für den Tag auch kurzfristig noch Kapazitäten im Standesamt an.
Mit Glück – und ein wenig Vitamin B – konnten Julia Wechslberger und Stefan Fängewisch einen der begehrten Trautermine im Standesamt ergattern. „Eine gute Freundin arbeitet in Dachau als Standesbeamtin und es war immer mein Herzenswunsch, von ihr getraut zu werden“, sagt die 31-Jährige. So hatte das Paar schnell seinen gewünschten Hochzeitstermin sicher.
Einen kleinen Haken gibt es dennoch: „Meine Freundin ist inzwischen schwanger und darf nicht arbeiten“, erzählt Wechslberger und schmunzelt. Es wird sie nun doch jemand anderes trauen müssen. „Als Gast ist sie aber auf jeden Fall dabei.“ Gast bei einer Trauung im Corona-bedingt kleinen Rahmen. Schließlich dürfen gerade nur 13 Personen im Dachauer Standesamt Platz nehmen. „Zum Glück haben wir nicht so eine riesige Familie“, meint Wechslberger. Das mache die Situation leichter, schließlich will das Paar niemanden ausladen müssen. „Die Hauptsache ist für uns, dass die Eltern und Geschwister dabei sind.“
Nach der standesamtlichen Trauung planen Wechslberger und Fängewisch eine kleine Feier mit Freunden. Die beiden sind optimistisch, auch, was die größere Feier im Frühjahr anbelangt. „Wir planen normal weiter, auch wenn wir nicht wissen, ob es vielleicht umsonst ist. Aber ändern können wir’s eh nicht“, meint die Braut. Ihre Vorfreude auf die Hochzeit hält an. Unvergesslich wird sie allemal.