Keine Entscheidung über die Wiesn

von Redaktion

Das Derblecken auf dem Nockherberg ist wegen des Krieges in der Ukraine abgesagt. Droht der Wiesn dasselbe Schicksal? Das Rathaus zumindest beschäftigt sich mit dieser Problemstellung. SPD-Fraktionschef Christian Müller sagte: „Wir wünschen uns die Wiesn zurück. Ob und wie sie stattfinden kann, ist angesichts des Kriegs in der Ukraine und Corona eine schwierige Frage.“ Zumindest momentan falle die Vorstellung schwer, ausgelassen auf einem internationalen Volksfest zu feiern. „Andererseits brauchen die Menschen nach der Pandemie positive Signale, dass das Leben sich wieder normalisiert.“ Man dürfe sich die Art zu leben nicht von einem Mörder wie Putin diktieren lassen, sagt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). „Die Münchner zeigen gerade eine unglaubliche Hilfsbereitschaft und kümmern sich um tausende Geflüchtete. Das ist jetzt entscheidend, mit der Absage von Traditionsveranstaltungen helfen wir den Menschen in der Ukraine kein bisschen weiter.“

Das sieht CSU-Chef Manuel Pretzl ebenso. „Die Menschen in der Ukraine haben derzeit ganz andere Sorgen als die Frage, ob hier in einigen Monaten ein Oktoberfest stattfinden soll.“ Die Münchner Bevölkerung leiste gerade sehr große Hilfe für die ukrainischen Flüchtlinge. „Es ist niemandem geholfen, wenn aus reiner Symbolwirkung die Wiesn abgesagt wird. Gerade in der Krise ist es wichtig, auch noch normales Leben aufrechtzuerhalten – vor allem nach zwei Jahren Pandemie.“

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