Es ist erst zwei Jahre her, da informierten Lautsprecherdurchsagen die Münchner, dass sie wegen der Pandemie möglichst das Haus nicht verlassen sollten. Seitdem ist eine Debatte darüber in Gang gekommen, wie die Bevölkerung gewarnt werden kann. Die Stadt will bessere Warnmöglichkeiten prüfen, der Stadtrat hätte sich morgen mit dem Thema befassen sollen, die Sitzung des Kreisverwaltungsausschusses (KVA) fällt aber aus.
Zuletzt kam Bewegung in die Diskussion, als am bundesweiten Warntag am 10. September 2020 in München keine einzige Sirene zu hören war. Der einleuchtende Grund für diese Stille: Die Sirenen wurden nach Ende des Kalten Kriegs nach und nach abgebaut. Eingedenk des Krieges in der Ukraine erfahre das Thema nun wieder Aktualität, sagt CSU-Vize Hans Theiss: „Ein ertüchtigtes Netz von Sirenen dürfte am effektivsten sein, da so wirklich alle Menschen erreicht werden können. Ein weiteres Argument hierfür ist, dass eine neue Art Kalter Krieg bevorsteht, wie der Ukraine–Krieg schmerzhaft zeigt.“
Er befinde sich zu dem Thema im Austausch mit der Branddirektion, sagt SPD-Vize Christian Vorländer. „Wir werden uns mit den Experten beraten und um eine Einschätzung bitten, was aus deren Sicht wichtig ist.“ Das soll zur nächsten Sitzung des KVA geklärt werden. Grünen-Vize Dominik Krause sagte: „Angesichts der aktuellen Weltlage scheint es uns zeitgemäß zu prüfen, wie es um das Thema Zivilschutz – dazu gehören auch die Möglichkeiten zur Bevölkerungswarnung – in München bestellt ist. Das wollen wir in den nächsten Monaten tun.“ ska