Schwungvoll in den Frühling tanzen: Endlich geht das wieder! Diese Stimmung war gestern Vormittag im Fraunhofer angesagt. Beim Frühschoppen im Wirtshaus legten die Hobbytänzer nach der Corona-Pause wieder los. Weil die bayerische Staatsregierung am Dienstag das Tanzverbot in Gaststätten aufgehoben hat, konnte Wirt Beppi Bachmaier seine Gäste wieder zum Tanzfrühschoppen mit Live-Musik laden. Auch, wenn er dem Braten noch nicht so ganz traut: „In den vergangenen zwei Jahren wurde uns schon so viel versprochen und dann doch wieder abgesagt“, sagt Bachmaier. Dennoch freut er sich sehr, dass solche Veranstaltungen zumindest jetzt wieder möglich sind.
Wie sehr seine Gäste auf das Tanzen hinfieberten, zeigte sich bereits vergangenen Sonntag. „Das Wetter war schön, dann haben unsere Gäste einfach die Fenster aufgemacht, sind auf den Gehsteig rausgegangen und haben zur Musik getanzt – dort war es ja erlaubt“, erzählt Bachmaier. „Das hat mich ein wenig an die Schäffler erinnert.“ Auch Mimi Banholzer und Jürgen Meier konnten es nicht erwarten, nach der Zwangspause wieder loszulegen. „Es ist einfach nur bärig! Wir tanzen so gern – das ist Lebensfreude pur“, finden die beiden. Gestern um elf durften sie dann endlich loslegen, die Tanzfläche füllte sich im Handumdrehen. Für die Musik war der Niederbayerische Musikantenstammtisch zuständig – dem ebenfalls die Freude ins Gesicht geschrieben stand. Anfangs seien sie zwar alle noch etwas eingerostet gewesen, sagen die Musikanten. Aber, so Quetschn-Spieler Bernhard Reitberger: „Alle, die früher schon mal dabei waren, werden merken, dass man schnell wieder reinkommt. Da braucht es nur eine kurze Aufwärmphase.“
Das Gleiche gilt für die Tänzer: Beim zweiten Lied sind alle in Schwung, alles dreht sich – eine große Gaudi. An der Kondition fehlt’s noch ein bissl, die Pause nach dem dritten Stück nehmen alle dankbar an.
Auch Benedikt Linder ist aus der Puste. „Der Abschluss war jetzt eher die körperliche Erschöpfung, aber ansonsten ist es einfach super. Gleich einen schönen Zwiefachen und einen schönen Walzer – besser könnte es nicht gehen!“ Gegen den Durst gibt es erst mal ein kühles Weißbier –und dann wird munter weitergetanzt. Die Gäste lassen immer mehr los, langsam wagt man sich an den Paartausch heran. Auch den Kleinsten zeigen die Eltern und Großeltern, wie viel Spaß es macht, sich zu bayerischer Musik zu bewegen. Reitberger sagt: „Das ist wie Ostern nach der Fastenzeit.“ Nächste Woche geht’s weiter mit der Gaudi: Da ist der nächste Tanz-Frühschoppen angesagt.