Wo jetzt die Maske fällt

von Redaktion

VON SOPHIA OBERHUBER

Anfangs noch skurril, inzwischen doch Routine: Zwei Jahre lang war das Tragen einer Maske Teil des Corona-Alltags. Jetzt ist die Maskenpflicht in großen Teilen des öffentlichen Lebens gefallen. Auch Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte gibt es keine mehr. Händler, Clubbetreiber und Co. können aber von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und eigene Regeln einführen. An einigen Orten in München wird das der Fall sein.

In Einrichtungen, die vulnerable Personen betreuen, gilt weiter die FFP2-Maskenpflicht – unter anderem in Arztpraxen und Krankenhäusern. So sieht es die neue bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vor. Sie gilt bis einschließlich 30. April. Wie eine Sprecherin mitteilt, sind in den München Kliniken Besuche möglich: Es muss aber eine feste Kontaktperson bestehen und der Besuch darf nur eine Stunde am Tag bleiben. Außerdem braucht es einen negativen Schnelltest.

Auch im öffentlichen Nahverkehr ist die FFP2-Maske weiter Pflicht. Nur auf Bahnsteigen, die sich unter freiem Himmel befinden, gilt das nicht. Die 3G-Regel in Bus und Bahn entfällt.

In allen anderen Bereichen wird lediglich empfohlen, eine medizinische Maske zu tragen. So handhaben es auch die Schauburg und das Residenztheater. „Wieder ein Schritt in Richtung neuer Normalität. Aber selbst wenn die Maskenpflicht fällt, im Theater war die Maske stets Bestandteil. Darum gilt: nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum darf man Maske tragen“, sagt Andreas Beck, Intendant des Residenztheaters.

Ebenso ist die Maske in Restaurants nun nicht mehr Pflicht. Die 3G-Regel entfällt. Im Hofbräuhaus nahm das Münchner Kindl der Aloisius-Figur am Sonntag daher die überdimensionale Maske ab, die seit Mai 2020 den Mund des grantigen Engels verdeckte.

Anderenorts wird trotzdem am Eingang weiter der Impfausweis kontrolliert. Charles Schumann behält für seine Tagesbar und die Bar am Hofgarten die 2G-Regel bei. Auch Clubbetreiber, in deren Räumen bis vor Kurzem noch 2G-plus galt, sehen die Änderung kritisch: „Wir empfinden diese Vorgehensweise etwas übereilt und hätten uns einen sanfteren Übergang gewünscht“, heißt es von Michael Perlinger aus der Milchbar. Eine eigene „G“-Regel sei dennoch nicht vorgesehen. Weil die meisten anderen Clubs keine einführen würden, bestünde sonst ein Wettbewerbsnachteil.

Auch im Einzelhandel ändert sich die Lage. Im Konen können die Münchnerinnen und Münchner nun wieder ohne Maske einkaufen. Der Handelsverband Bayern (HBE) hat Einzelhändler zu den neuen Regeln befragt. Das Ergebnis: Die Hälfte der Befragten halten das Masken-Ende im Handel für falsch. Laut HBE-Geschäftsführer Bernd Ohlmann haben aber viele Händler Angst davor, Kunden zu verlieren, wenn sie eigene Regeln einführen. Etwa jeder neunte Einzelhändler in Bayern will an der Maskenpflicht festhalten.

Beim Sport ist kein Mundschutz mehr nötig. Die 3G-Regel gilt nicht mehr. So beispielsweise in den Münchner Filialen von Fitness First und McFit oder im DAV-Kletterzentrum. Die Stadtwerke bitten Schwimmbad-Besucher, mit Blick auf Mindestabstände und das Tragen einer medizinischen Maske „eigenverantwortlich zu agieren“.

Die katholische Kirche empfiehlt ihren Gemeinden, im Gottesdienst weiter eine FFP2-Maske zu tragen.

In den Tierpark Hellabrunn durften bisher nur Geimpfte oder Genesene – diese Regel fällt nun weg. Eine Maske müssen Besucher, außer in den Servicecentern, nicht tragen. Auch für Museen entfallen die Beschränkungen – auf eine Maskenpflicht verzichten aber nicht alle. In den Pinakotheken, dem Museum Brandhorst, der Sammlung Schack und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen muss man einen medizinischen Mundschutz tragen. „Dadurch möchten wir sicherstellen, dass der Betrieb aufrecht erhalten werden kann“, sagt eine Sprecherin. Das gelte zunächst bis 24. April.

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