Boxer stirbt nach Kampf

von Redaktion

Die Bestürzung ist riesig. Musa Askan Yamak ist am Sonntag in einer Münchner Klinik verstorben. Der Profi-Boxer (38) aus dem Kreis München war am Samstagabend bei einem Kampf im Ring zusammengebrochen – vor den Augen seiner Familie. Für zusätzliche Aufregung hatten widersprüchliche Aussagen zum Verhalten der Zuschauer gesorgt. Zunächst hieß es von der Polizei, rund 50 Menschen hätten die Rettungskräfte bedrängt und ihren Einsatz gestört. Gestern hörte sich das anders an.

Der Gong zur dritten Runde war gerade erklungen, da sank Yamak zu Boden und blieb regungslos liegen. Sofort eilte ihm sein Team zu Hilfe. Nach knapp einer Minute sollen laut Augenzeugen auch die anwesenden Rettungskräfte im Ring gewesen sein.

„Es war dramatisch und emotional, aber es gab definitiv keine Störung des Rettungsteams“, sagt der Kulturreferent der Stadt Garching, Thomas Gotterbarm, der mit Mitarbeitern während der gesamten Sportveranstaltung anwesend war. Die Wege im Saal seien sofort für den Rettungsdienst frei gemacht worden.

Das Bürgerhaus war mit etwa 450 bis 500 Gästen nahezu ausverkauft. Die Stadt hatte den Saal an Boxveranstalter Emre Yamak, den Bruder des Verstorbenen, vermietet. Gegen 17 Uhr waren die Kämpfe losgegangen, um etwa 23 Uhr stieg Musa Yamak, WBF International Champion im Halbschwergewicht, in den Ring. Kurz darauf nahm das Drama seinen Lauf.

Nach dem Zusammenbruch sei das Saallicht hochgefahren und der Saal von den Sicherheitskräften geräumt worden, sagt Gotterbarm. Veranstalter Emre Yamak habe die Polizei verständigt, weil er zu diesem Zeitpunkt ein Fremdeinwirken noch nicht ausschließen konnte. 15 Streifen rückten an, „um die Sicherheit der Sanitäter zu gewährleisten“.

Es habe im und vor dem Saal keine Ausschreitungen gegeben, heißt es von der Stadt, die Stimmung sei zwar emotional und betroffen gewesen, die Zuschauer hätten sich aber gesittet verhalten. Am Ende waren nur noch Familienangehörige, Trainer und Freunde in Ringnähe – wohl etwa 20 Menschen. Musa Yamak wurde nach rund einer Stunde Behandlung ins Krankenhaus gebracht – er konnte aber nicht mehr gerettet werden. Am Sonntag wurde sein Tod bestätigt.

C. BORST, P. PLESCH

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