A bisserl was geht immer. So war das früher – aber gilt das auch heute noch? Münchens charmantester Frauenheld hat nach diesem Motto gelebt. Der Monaco Franze, fescher Hallodri mit durch und durch unsolidem Lebenswandel, ist Kult als TV-Serie und als Typ. Bürgerlicher Name: Franz Münchinger, gespielt von Helmut Fischer – dessen 25. Todestag heute ist. Am 14. Juni 1997 verstarb der Schauspieler an Krebs.
Sein Vermächtnis, darunter die Figur des Monaco Franze, bleibt vermutlich ewig. Aber wie sieht es mittlerweile aus – würde der Typ „ewiger Stenz“ heute noch bei den Frauen ankommen? Oder ist die Figur jetzt nett anzuschauen, aber dann doch aus der Zeit gefallen?
Manche Anmach-Sprüche würden schon rein technisch nicht mehr funktionieren. „Haben Sie ein Telefon, Fräulein?“ – was bringt’s, wenn dann flugs das Smartphone gezückt wird? Trotzdem: Ein bisserl was sollten wir uns vom Franze abschauen, findet Beziehungs-Coach Verena Lauer. Ihr Rat an die Münchner von heute: „Seid ein bisschen mehr Monaco Franze!“
Die Flirt-Expertin sieht vor allem im Smartphone einen Flirt-Killer. „Die Leute nehmen ihre Umgebung viel weniger wahr.“ Ständig sei das Handy präsent. „Das hat das Flirten kaputtgemacht. Vielleicht läuft der Traumpartner grad vorbei – und man schaut aufs Handy…“ Lauer rät stattdessen, wieder mehr ins Gespräch zu kommen und auf Leute zuzugehen – wie der Monaco halt.
Der war (zumindest wenn’s um Fräuleins ging) nie abgelenkt, seine ganze Aufmerksamkeit galt dem schönen Geschlecht. Oft zum Leidwesen seiner Gattin, seinem geliebten Spatzl (dargestellt von Ruth Maria Kubitschek), die die Eskapaden ihres Mannes mal mehr und mal weniger stoisch hinnahm. Verziehen hat sie ihm dann meistens doch, wenn er seinen Rehblick einsetzte: „Spatzl, schau, wia i schau.“
Blicke wie diesen kennt auch Günther Grauer gut. Der Wirt des Kult-Lokals Roy sieht den Typ Stenz heute eher in der älteren Generation verortet. „Ein Stenz hat oft a bisserl was Schlitzohriges, er umgarnt die Damen mit lustigen Sprüchen, Geschichten und unterhält mit Anekdoten, nicht so sehr durchs Ausgeben von Getränken.“
Hinter der Bar hat der Wirt das Treiben gut im Blick – und Gschichten wie aus dem Serien-Klassiker bekommt er immer mal wieder mit. „Szenen wie aus Monaco Franze findet man eins zu eins auch heute noch wieder – nur die Orte oder Lokale, wo das stattfinden kann, werden weniger“, sagt Grauer. Sicher ist er sich: „Stenz-Sein ist etwas sehr Münchnerisches.“
Übrigens war Helmut Fischer im echten Leben ganz anders als sein Alter Ego. „Der Monaco Franze ist ja wahnsinnig leichtlebig und leichtfertig, und ich bin ja eher rigide und schwerfällig“, stellte er in seiner Biografie klar.