Ein Wirt auf Verbrecherjagd

von Redaktion

VON PHILLIP PLESCH

München – Es geschah vor einer Woche in der Nacht auf Freitag. Verdutzt ließ sich der Eindringling widerstandslos festnehmen. Zuvor hatte er versucht, in aller Ruhe ein Pasinger Lokal auszuräumen. Doch diese Rechnung machte er ohne den Wirt.

Dieser Wirt ist Robert Koch (55), der seit 2007 seine Gäste in der Gaststätte Da Wirtshauser in der Agnes-Bernauer-Straße in Pasing bedient. Da schon öfter bei ihm eingebrochen wurde, hat er eine Alarmanlage mit Bewegungsmelder installiert. Der Clou: Schlägt das System an, wird Koch auf seinem Handy informiert. Nun bewies die Technik, wie zuverlässig sie ist: Gegen 0.45 Uhr erschien die Alarm-Nachricht auf dem Handy von Robert Koch.

Umgehend setzte er sich in sein Auto und eilte zu seinem Lokal. Schon von Weitem sah er drinnen das Licht einer Taschenlampe flackern. Also alarmierte er die Polizei und beobachtete den Täter, der in aller Ruhe weiterwerkelte. Nach ein paar Minuten war die erste Zivilstreife da, dann folgten weitere Beamte und umstellten das Gebäude.

Kein übertriebener Aufwand: Der Einbrecher war laut Koch mit einem großen Messer bewaffnet. Als der Mann durch die Hintertür abhauen wollte, nahmen ihn die Beamten direkt in Empfang. Beim Täter handelt sich um einen 29-Jährigen ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Koch glaubt, italienische Sprachfetzen herausgehört zu haben.

Der 29-Jährige hatte mehrere hundert Euro Bargeld bei sich. Dessen Herkunft wird nun ermittelt. Aus der Gaststätte war es nicht. Und obwohl nichts fehlt, ist der Schaden immens. „Drei, vier Türen sind beschädigt“, klagt der Wirt. Außerdem waren alle Schränke aufgerissen. Rein kam der Täter übrigens, wie er rauswollte: durch die Hintertür.

Artikel 3 von 6