Hübsch hässlich

von Redaktion

VON SASCHA KAROWSKI

Die Infrastruktur rund um den Olympiapark schaut 50 Jahre später nicht gerade vorzeigbar aus. Dabei gab und gibt es Pläne – für den Busbahnhof etwa gleich einen ganzen Haufen. Ein Hotel war angedacht, auch die Idee eines Seniorenheims mit grüner Anlage hielt sich lange. Außerdem gab es Vorschläge für Studentenwohnungen oder einen Info-Pavillon. „Ich hätte mir auch gewünscht, dass alles schon ein bisschen weiter ist“, sagt Grünen-Stadträtin Anna Hanusch. Einzig die Idee eines grünen Auftaktes für den Park ist übrig geblieben. „Das Planungsreferat hat mit dem Verweis auf den Ensembleschutz vieles verhindert“, sagt CSU-Stadtrat Alexander Reissl. „Der Busbahnhof ist zu Zeiten der Spiele gebaut worden. Damals haben die alle so ausgeschaut, aber der Busbahnhof am Ratzingerplatz beispielsweise ist lange weg.“ Nun sind zumindest die alten Dächer am Olympiabusbahnhof abgerissen, es gibt eine Kunstinstallation anlässlich der Jubiläumsfeier. „Es ist nicht perfekt, aber es ist eine Lösung“, sagt Hanusch.

Auch für den alten S-Bahnhof ist der Zug noch nicht abgefahren. So sollte zwischen dem Olympiapark und dem Eisenbahn-Nordring eine Grünfläche geschaffen werden, die Fußgängern, Radfahrern sowie der Tier- und Pflanzenwelt zugutekommen sollte. Und auch der U-Bahnhof soll herausgeputzt werden – allerdings wohl nicht mehr vor den Jubiläumsfeierlichkeiten. „Wir arbeiten ein ganzheitliches Sanierungsprogramm ab, das alle U-Bahnhöfe im Blick hat“, sagt MVG-Sprecher Maximilian Kaltner. Dabei stellten die U-Bahnhöfe Bonner Platz bis Olympiazentrum die Verkehrsgesellschaft vor besondere Herausforderungen, da sie seit 2020 unter Denkmalschutz stehen. Konkrete Termine gebe es noch nicht.

„Natürlich wäre es schön gewesen, wenn vor dem Jubiläum noch etwas passiert wäre“, sagt SPD-Stadträtin Simone Burger. Insbesondere die Themen S-Bahn- und Busbahnhof seien ja hinlänglich bekannt. Die Kunstinstallation am Busbahnhof begrüßt Burger, fordert aber, dass nach deren Ende nicht wieder Stillstand herrscht. „Auch die Gestaltung des S-Bahnhofes sollte zügig umgesetzt werden.“ Und dass am U-Bahnhof noch nichts passiert ist, sei auch ein Vorteil, sagt CSU-Stadtrat Reissl. „Wenigstens ist er zum Jubiläum im Originalzustand.“

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