Der erst 2017 von Apassionata errichtete Showpalast im Münchner Norden steht vor dem Abriss. Im Rathaus zeichnet sich eine Mehrheit für die Idee der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ab, auf dem Areal in Fröttmaning einen Betriebshof für Busse und Trambahnen zu installieren.
Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher sprach von fehlenden Alternativen, die Fläche sei die einzige von den infrage kommenden, die in städtischem Besitz sei. Die MVG hatte 85 Standorte untersucht, lediglich fünf sind für Betriebshöfe geeignet. Dass der Showpalast dem Betriebshof nach Ende des Mietvertrages 2028 weichen müsse, hält Bickelbacher für verschmerzbar. „Das ist ja kein Betonbau, möglicherweise lässt er sich woanders wieder errichten.“ Zudem soll die Fläche nicht nur zum Abstellen von Bussen und Trambahnen genutzt werden. Die Grünen wünschten sich mehrere Nutzungen, Kulturelle Angebote ebenso wie Sport oder Wohnungen. Darüber müsse eine Studie Auskunft geben.
„Vor 120 Jahren wurde die Pferdetrambahn durch die 100 Prozent elektrische Trambahn ausgetauscht“, sagt SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl. Nun profitiere der Nahverkehrsausbau in München von einem städtischen Grundstück, „das dringend für einen Trambahn-Betriebshof gebraucht wird“.
Einzig bei der CSU gibt es ein wenig Bauchschmerzen. Der Abriss des Showpalasts sei für die Fraktion die letzte Option, sagt CSU-Chef Manuel Pretzl „Wir würden dieses besondere Gebäude mit seiner modernen Technik gern erhalten. Deshalb befürworten wir die Prüfung weiterer Standorte. Wenn diese Prüfung aber ergeben sollte, dass der Betriebshof nur anstelle des Showpalasts zu realisieren ist, dann stellen wir uns dem Abriss nicht in den Weg.“ Letztlich müsse der Ausbau des ÖPNV Vorrang haben. SASCHA KAROWSKI