Hackerbrücke: Wieder Zug entgleist

von Redaktion

München – Hier läuft einiges nicht rund: Im Bereich der Hackerbrücke ist schon wieder ein Zug entgleist. Der letzte Vorfall liegt erst rund sechs Wochen zurück. Und die Bilder gleichen sich. Vorn ein Zug, der neben den Gleisen steht, im Hintergrund die Hackerbrücke. Die gute Nachricht: Wie schon Ende Juli verletzte sich auch diesmal niemand.

Denn in dem Regionalzug waren zum Zeitpunkt des Unfalls keine Passagiere. „Gegen 17 Uhr sollte die Regionalbahn 59104 von der Donnersbergerbrücke zur Bereitstellung auf Gleis 24 des Münchner Hauptbahnhofes rangiert werden“, berichtet die Bundespolizei. Doch genau das ging schief.

Bei der Überfahrt einer Weiche entgleiste das vordere Drehgestell, die Reisewagen blieben aber auf den Gleisen. Der 24-jährige Triebfahrzeugführer habe einen leichten Schock erlitten, benötigte jedoch keine ärztliche Behandlung, teilte die Bundespolizei weiter mit.

Wie konnte es zu der Entgleisung kommen? „Wir schließen eine Manipulation aus und gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass innerbetrieblich etwas schiefgelaufen ist“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei auf Nachfrage. Bei dem Vorfall vor sechs Wochen hatte ein Rangierbegleiter auf dem Gleisvorfeld ein Haltesignal zu spät erkannt. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft.

Am Mittwoch jedenfalls kam noch in der Nacht ein sogenanntes Einhebefahrzeug, um den entgleisten Zug zu bergen. Gegen 1.30 Uhr war die Arbeit abgeschlossen. „Die Auswirkungen auf den Bahnverkehr waren am Mittwochnachmittag gering. Von Verspätungen waren insbesondere Züge Richtung Ingolstadt und Landshut betroffen“, hieß es vonseiten der Deutschen Bahn. Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen wollte sich die Bahn nicht weiter äußern.

Die Ermittlungen führt die Bundespolizei wegen Gefährdung des Bahnverkehrs. Dabei geht es auch um die Schadenshöhe. VON PHILLIP PLESCH

Artikel 3 von 4